Von: ka
Bozen – Die Katholische Frauenbewegung hat am Samstag, 6. September 2025 von 9.15 bis 16.45 Uhr im Kolpinghaus in Bozen ihre Diözesanvollversammlung abgehalten. Sie stand unter dem Thema „Die Liebe leben in Balance“ und stellte die Fragen in den Mittelpunkt: „Was bedeutet Matriarchat wirklich? Und warum hat es nichts mit Frauenherrschaft zu tun?“. Eingeladen waren alle Dekanatsteams sowie die Mitarbeiterinnen in den Arbeitsgruppen der kfb.
Irene Vieider, Vorsitzende der kfb, begrüßte rund 70 kfb-Frauen aus 22 Dekanaten. „Im vergangenen Jahr haben wir das Jahresthema „Die Liebe leben“ bereits unter verschiedenen Aspekten gelebt. Im neuen Arbeitsjahr legen wir den Fokus auf die Themen: „Die Liebe leben mit dem Fremden“ und „Die Liebe leben in Sprache und Kommunikation“. Gerade diese beiden Aspekte stellen uns in Kirche und Gesellschaft vor große Herausforderungen: Wie gehen wir mit dem um, was uns fremd ist? In uns und um uns. Wie leben wir die Liebe in der Sprache, in der Art wie wir zu uns und über uns selbst sprechen, wie wir mit den anderen und über die anderen sprechen, wie wir uns ausdrücken, wie wir wahrnehmen, zuhören, Respekt und Empathie als Haltung leben? Es gibt viel zu tun! Ein Leben lang.“, so Irene Vieider.
Nach einer Besinnung und den Grußworten von Franz Tutzer und Simon Klotzner nahm Andrea Fleckinger, Sozialwissenschaftlerin, Forscherin und Dozentin, die Anwesenden mit auf eine Reise in das Matriarchat und gab grundlegende Info zur matriarchalen Gesellschaft.
„Matriarchate sind nicht das Gegenteil von Patriarchaten und keine Machtordnungen zugunsten der Frauen, sondern egalitäre Gesellschaften, in denen Geschlechter und Generationen gleichwertig zusammenwirken. Grundlage ist ein soziales Geflecht, das auf Fürsorge, Konsens und Ausgleich beruht.“, so Andrea Fleckinger. In Diskussionsrunden tauschten sich die Anwesenden aus, warfen Fragen auf und versuchten, die Vielfalt der Informationen zu ordnen. Begriffe wie Matriclan, Matrilinearität, Schenkeökonomie und die große Verbundenheit innerhalb der Gesellschaft ließen immer wieder staunen.
Im Rahmen der Diözesanvollversammlung wurde zudem Isabella Engl für die Verleihung der Verdienstmedaille des Landes Tirol mit einem großen Applaus herzlich gratuliert. Weiters wurden die Schwerpunkte und Angebote für das kommende Arbeitsjahr präsentiert und der Frauenkalender 2026 zum Thema „Die Liebe leben“ vorgestellt.
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