Auftakt im Auditorum des Konzerthauses

ECER 2018 im Zeichen der Inklusion und Exklusion

Dienstag, 04. September 2018 | 16:32 Uhr

Bozen – Heute um 12.00 Uhr eröffnete Theo Wubbels, Präsident der Dachorganisation EERA, die europäischen Konferenz der Bildungswissenschaften ECER mit 2.900 Wissenschaftlern aus rund 80 Ländern. Schauplatz war das Konzerthaus in Bozen.

Prof. Edwin Keiner, der lokale akademische Organisator, sprach in seiner Eröffnungsrede darüber, dass das Überthema der Inklusion und Exklusion nicht treffender für die derzeitige Situation in Europa hätte gewählt werden können: „Meines Erachtens ist es das erste Mal, dass ein Konferenzthema so genau zu den bildungswissenschaftlichen Veränderungen einer Gesellschaft passt wie in diesem Jahr. „Inclusion and Exclusion, Resources for Educational Research?“ lässt uns an die Themen der Migration, der Flüchtlinge, der Identität und an den Brexit denken in einer Zeit, in der sich Europa wieder zu einer Festung aufbaut.“

Für die Bildungswissenschaftler in Bozen gelte es diese Woche, die komplexen Themen und Prozesse für den Unterricht greifbar zu machen. „Mit diesem Kongress bringen wir die Stadt Bozen logistisch sicher an ihre Grenzen, aber der erste Erfolg des Kongresses beweist, dass wir mit der Organisation eine gute Wahl getroffen haben“, freute sich Rektor Prof. Paolo Lugli bei seiner Begrüßung.

Auch Simonetta Polenghi, Vorsitzende der SIPED (Società italiana di pedagogia) hob die Bedeutung des diesjährigen Inklusionsthema hervor: „Wir von SIPED haben im Frühjahr die italienischen PädagogInnen zu einer Tagung mit dem Titel „Diritti, cittadinaza, inclusione” vereint. Dies sollte bereits den Boden bereiten für diese Konferenz in Bozen.“

Prof. Theo Wubbels, der Präsident von EERA (European Educational Research Association – also der Gesellschaft, die den Kongress jedes Jahr in einer anderen europäischen Stadt austrägt), umriss in seiner Rede das Wachstum, das ECER in den vergangen Jahren erfahren hat. Bei der ersten Konferenz 1997 waren es noch 616 Teilnehmer, heute sind es 2.900. „Für uns hat Bozen in diesem Jahr viele Vorteile – die Kleinstadt bietet kurze Wege, wir konnten das Event erstmals als „going green“ anlegen und immer mehr Teilnehmer greifen auf unsere Veranstaltungsapp zurück, weswegen die Drucksorten auf dem Rückmarsch sind. Inhaltlich freue ich mich auf viele neue Netzwerke und kritische Diskussionen, die unsere Forschungsarbeit von Jahr zu Jahr besser werden lassen.“

Bei jeder Eröffnungszeremonie von ECER wird eine Forschungsarbeit ausgezeichnet, die im Vorjahr eingereicht worden war. Dieses Jahr stand das interessante Thema im Fokus „How do teachers react to organisational change in education“ (also „Wie reagieren Lehrer auf organisatorische Veränderungen im Bildungswesen). Der Preis für das Best Paper ging an Abdoulaye Faye.

Mit ECER (European Conference on Educational Research) wird die Freie Universität Bozen temporär zu einem Raum internationaler, wissenschaftlicher Kommunikation über eine große Bandbreite erziehungs- und bildungswissenschaftlicher Themen in Europa. ECER 2018 wird durch die von EERA zur Verfügung gestellten Mittel und in Zusammenarbeit mit folgenden öffentlichen und privaten Partnern ermöglicht: Tourismusbüro Bozen, Stiftung Südtiroler Sparkasse, Südtiroler Sparkasse, Marlene (VOG), Forst, Eurac Research und Hochschule für Musik Konservatorium “Claudio Monteverdi” von Bozen.

Von: mk

Bezirk: Bozen