Von: mk
Klausen – Im vergangenen Jahr ist zwischen Landeshauptmann Arno Kompatscher, dem Bürgermeister von Klausen Peter Gasser und dem Verwalter der Diözese Bozen-Brixen eine Absichtserklärung unterzeichnet worden, die eine unterirdische Verbindung – einen Aufzug – von Klausen zum Kloster Säben vorsieht. Auch Bischof Ivo Muser hat dem Projekt zugestimmt und der Landeshauptmann erklärte, dass die Finanzierung vorwiegend aus öffentlichen Mitteln erfolgen solle. Klauspeter Dissinger von den Oldies for Future hält von dem Vorschlag wenig.
Eines gleich vorweg: Bevor der Aufzug überhaupt errichtet werden kann, gelten als Grundvoraussetzungen für die Umsetzung das geologische Gutachten sowie die Zustimmung des Amtes für Denkmalschutz.
Der zuständige Geologe Volkmar Mayr erklärte kürzlich in der Presse, dass der Bau geologisch zwar möglich, aber außerordentlich kostenintensiv und aufwändig wäre.
„Das Kloster Säben ist schon heute über einen kurzen, eindrucksvollen Fußweg von Klausen aus in rund 30 Minuten erreichbar – ein Weg, der von vielen Menschen geschätzt wird und zur besonderen Atmosphäre dieses geschichtsträchtigen Ortes beiträgt“, erklärt Dissinger.
Für ältere oder motorisch eingeschränkte Personen könnte ohne großen Aufwand ein Shuttle-Dienst eingerichtet werden, ist er überzeugt. Zudem sei das Kloster von Pardell aus mit dem Auto erreichbar.
„Öffentliche Gelder sollten besser für soziale und ökologische Zwecke eingesetzt werden, die der Bevölkerung zugutekommen“, schreiben die Oldies for Future in einem offenen Brief.
Der Klausner Bürgermeister Peter Gasser widerspricht allerdings einigen Argumenten. „Das Kloster ist leider weder mit einem Shuttledienst noch über Pardell wirklich erreichbar. Der Kreuzweg ist nur für stark geländegängige Fahrzeuge befahrbar – eine regelmäßige Nutzung würde das historische Pflaster stark beschädigen und wäre damit weder nachhaltig noch denkmalverträglich“, betont Gasser.
Auch von Pardell aus könne man nur bis zum Klosterhof fahren; ab dort sei der Weg zu schmal und zu steil, um mit Fahrzeugen fortzusetzen. „Bei medizinischen Notfällen oder Rettungseinsätzen muss derzeit ein Hubschrauber eingesetzt werden – was die eingeschränkte Erreichbarkeit deutlich zeigt“, so der Bürgermeister.
Gerade aus diesen Gründen sehe man in der Idee eines unterirdischen Aufzugs die verträglichste und nachhaltigste Lösung. Sie greife so wenig wie möglich in die Landschaft ein und schütze das Erscheinungsbild des heiligen Berges deutlich besser, als es etwa eine Seilbahn oder eine neue Straße je könnten.
„Uns ist bewusst, dass das Kloster auch zu Fuß erreichbar ist – und das soll selbstverständlich so bleiben. Doch wir möchten auch älteren Menschen und Personen mit eingeschränkter Mobilität ermöglichen, diesen spirituellen Ort zu besuchen“, sagt Gasser. Es sei leicht, den Aufstieg als „Teil der Erfahrung“ zu sehen, solange man selbst noch gut zu Fuß sei. „Aber genau hier ist es unser Ziel, Zugang für alle zu schaffen – behutsam, umweltverträglich und im Einklang mit dem Charakter des Ortes“, erklärt Gasser.




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