Von: mk
Villnöß – Einmal im Heu übernachten, Tirtlan selber machen, Wachteln streicheln – eine Sommerwoche des Jugenddienstes Unteres Eisacktal bei den zertifizierten „Schule-am-Bauernhof-Betrieben Petrunderhof und Proderhof in Villnöß bot dazu die Gelegenheit.
Landesbäuerin Antonia Egger freut sich über solche Projekte: „Es ist toll, wenn es solche Kooperationen gibt. Sie bieten Vorteile für alle. Es ist wichtig, die Kinder auf die Höfe zu holen, damit sie sehen wie die Landwirtschaft funktioniert. Unsere Schule am Bauernhofbetriebe leisten in diesem Bereich wertvolle Arbeit!“
„Die Wachtel zu halten ist sehr cool, sie ist sehr flauschig, man muss sie gut festhalten, dann fliegt sie nicht weg“, erzählt Carolina aus St. Peter voller Begeisterung. Sie ist eines der elf Kinder die beim Sommerprojekt „Ente. Mähne, Muh!“ des Jugenddienstes Unteres Eisacktal Ende Juni mit dabei waren.
Für die Bäuerinnen Lydia Sparber und Veronika Leitner war es das erste Mal, dass sie bei einem Sommerprojekt mitmachten. Die zwei Schule-am-Bauernhof-Betriebe bieten normalerweise in den Wintermonaten Schulprojekte an. Das Programm war recht abenteuerlich. So durften die Kinder auf dem Petrunderhof sogar im Heu übernachten. Das freie Herumlaufen und die Tiere streicheln und füttern, das gefällt den Kindern, sagt Bäuerin Lydia: „Die Kinder verlieren die Scheu und die Angst vor den Tieren, das ist eine gute Erfahrung. Und das freie Herumlaufen beruhigt sie!“
Auch das Thema Selbstversorgung kommt bei den Kindern gut an. „Es ist schon ganz toll, wenn man nichts kaufen muss und alles selber machen kann!“, ist Sandra aus Latzfons begeistert. Diese Erfahrungen möchten die Bäuerin Lydia und Veronika den Kindern weitergeben. Veronika zeigte ihnen unter anderem den Weg vom Futter zu Butter: „Wie wächst das Gras auf der Wiese, wie kommt es in die Scheune und dann in den Stall? Ich versuche auch immer zu erklären, dass das Gras nicht zertrampelt werden darf, dass keine Steine in die Wiese gehören. So lernen die Kinder einen respektvollen Umgang.“ Obwohl es im Sommer auf dem Hof viel zu tun gibt, hat sich Veronika für dieses Sommerprojekt bereiterklärt. „Wir müssen unsere Höfe öffnen, damit die Leute sehen, was wir machen. Ich sehe hier großes Potential.“
Thomas Hofer von der Geschäftsleitung Jugenddienst Unteres Eisacktal spricht von einer lehrreichen, spannenden Sommerwoche: „Für uns ist es unglaublich wertvoll, solche Partner als Teil unseres Sommerprogramms zu haben. Zum einen war jeder Tag voller Erlebnisse, die unsere Teilnehmenden in Begeisterung versetzen. Und andererseits konnten wir uns sicher sein, dass alle pädagogisch wertvoll begleitet waren. Wir haben am Ende begeisterte junge Menschen verabschiedet, die Spaß hatten, Neues gelernt haben und ein bisschen über sich hinausgewachsen sind.“