Von: apa
Ein Kim kommt selten allein: Der 28-jährige Bariton Geon Kim hat am Samstag den 43. Internationalen Hans Gabor Belvedere Gesangswettbewerb für sich entschieden – und damit den zweiten südkoreanischen Sieg in Folge beim österreichischstämmigen Bewerb für junge Stimmen eingefahren. Im Vorjahr hatte Namensvetter Jungrae Noah Kim im lettischen Jurmala triumphiert. Der Kim des Jahres 2025 sicherte sich nun in der Schweizer Bundesstadt Bern den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis.
Kim überzeugte Fachjury
Geon Kim sicherte sich die Stimmen der Fachjury, die sich aus den Intendanzen der führenden Opernhäuser wie dem Londoner Royal Opera House Covent Garden, der Semperoper Dresden oder der New Yorker Met zusammensetzt, mit der Arie “Per me giunto è il dì supremo” aus Verdis “Don Carlo”. Der junge Bariton hatte in der abgelaufenen Saison sein erstes Engagement außerhalb Südkoreas an der Deutschen Oper in Berlin.
Auf Platz 2 beim Bewerb kam die russische Sopranistin Valentina Pravdina. Das Siegertrio komplettierte die erst 24-jährige, ebenfalls aus Russland stammende Mezzosopranistin Valeriia Gorbunova.
Preis der Medienjury geht nach Armenien
Den Preis der Internationalen Medienjury sicherte sich – ebenso wie den Publikumspreis – hingegen die Armenierin Tatev Baroyan. Die 29-Jährige, die 2023 am Salzburger Landestheater in der Titelpartie von Tschaikowskys “Jolanthe” zu erleben war, überzeugte mit ihrer Interpretation von “Un bel di vedremo” als Butterfly aus Puccinis gleichnamiger Oper.
Hinzu kamen auch heuer mehr als ein Dutzend Spezialpreise, die an weitere Teilnehmende des Tournaments gingen. Diese Auszeichnungen umfassen etwa Engagements oder Trainingseinheiten an den Opernhäusern. Entsprechend groß ist international das Interesse junger Sängerinnen und Sänger an dem ursprünglich in Wien beheimateten Bewerb.
833 von ihnen hatten sich in 52 weltweit abgehaltenen Qualifikationsrunden im Vorfeld beim Belvedere beworben, von denen 135 schließlich zur Finalwoche am Berner Stadttheater zugelassen wurden. Am Ende qualifizierten sich 13 Künstlerinnen und Künstler für das finale Galakonzert mit dem Berner Symphonieorchester unter Leitung des jungen, ukrainischstämmigen Dirigenten Artem Lonhinov.
Wurzeln des Bewerbs in Wien
Organisiert wird der Internationale Hans Gabor Belvedere vom ehemaligen Intendanten des Carinthischen Sommers, Holger Bleck, sowie der Gründerwitwe Isabella Gabor. Der erste Belvedere-Bewerb fand 1982 in Wien statt, wo er auch lange beheimatet blieb. Nach Querelen um die Finanzierung trat man jedoch vor einigen Jahren den Gang in die Welt an. So wird man 2026 nach der Station in Bern die Zelte des Bewerbs wieder im lettischen Badeort Jurmala aufschlagen.
(S E R V I C E – www.belvedere-competition.com/)
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