Von: luk
Bozen – Mit einem Beethoven-Programm gastiert das Orchestra Sinfonica di Milano „Giuseppe Verdi“ im Rahmen der Saison des Haydn Orchesters im Konzerthaus
Frauen stehen im klassischen Musikbetrieb eher selten am Pult. Aber es gibt Ausnahmen wie die Chefdirigentin des Orchestra Verdi aus Mailand, Zhang Xian, die diesen Klangkörper am 6. Dezember im Konzerthaus Bozen leitet. Damit tritt im Rahmen der Konzertsaison des Haydn Orchesters ein renommiertes Gastorchester auf. Im Gegenzug gibt das Haydn Orchester im Februar 2017 ein Gastspiel in Mailand. Auf dem Programm stehen am 6. Dezember ausschließlich Werke von Ludwig van Beethoven: Die Romanze für Violine und Orchester Nr. 1, op. 40, das Tripelkonzert für Violine, Violoncello, Klavier und Orchester, op. 56, die Romanze für Violine und Orchester Nr. 2, op. 50 und die Sinfonie Nr. 4, op. 60. Als Solisten sind an diesem Abend drei Orchestermitglieder zu hören: Die Konzertmeister Nicolai Freiherr von Dellingshausen und Luca Santaniello (Violine) sowie der Solo-Cellist Mario Shirai Grigolato. Dazu kommt der 1993 mit dem ersten Preis beim Busoni-Wettbewerb in Bozen ausgezeichnete Pianist Roberto Cominati. Das Konzert beginnt um 20 Uhr und wird am 7. Dezember in Trient (Auditorium, 20.30 Uhr) wiederholt.
Das Orchestra Sinfonica di Milano „Giuseppe Verdi“ wurde 1993 von Vladimir Delman gegründet und hat sich seither ein großes Repertoire von Bach bis zur zeitgenössischen Musik erarbeitet. Seit der Saison 2009/10 liegt die musikalische Leitung des Orchesters in den Händen der Chinesin Zhang Xian, die 2017 aus diesem Amt ausscheidet. 2011 gaben das Orchestra Sinfonica und der Coro Sinfonico „Giuseppe Verdi“ unter Jader Bignamini in Gegenwart des damaligen Präsidenten Giorgio Napolitano ein Festkonzert zum 150. Jubiläum der Gründung des italienischen Staates.
Am 11. September 2011, dem zehnten Jahrestag der Attentate in New York, dirigierte Zhang Xian Brittens „War Requiem“ in der Mailänder Scala. 2013 – das Verdi-Jahr und gleichzeitig das Jahr seines zwanzigjährigen Bestehens – brachte eine Deutschland-Tournee und ein Konzert bei den Londoner Proms der BBC Im Februar 2016 gab das Orchester unter Oleg Caetani drei Konzerte im Großen Festspielhaus in Salzburg. Der Klangkörper hat – zumeist für das Label Decca – etwa dreißig Tonträger aufgenommen, darunter eine „Verismo“ betitelte Einspielung mit Reneé Fleming unter Marco Armiliato, die 2010 einen Grammy Award erhielt. 2013 legte das Orchester eine sechs CD’s umfassende Reihe unter dem Titel „Nino Rota Orchestral Works“ unter Giuseppe Grazioli vor.