Von: mk
Bozen – 2018 und 2019 sind besondere Gedenkjahre: 100 Jahre Ende des Ersten Weltkrieges, 100 Jahre Trennung Nord- und Südtirol, 100 Jahre Erste Republik Österreich, aber auch Beginn des zweiten Weltkrieges im Jahr 1939 jährt sich, der Haager-Europa-Kongress fand 1948 statt und es gibt das Revolutionsjahr 1968. Viele historische Momente jähren sich. Dazu lädt das Ausstellungsprojekt „Guernica – Ikone des Friedens“ vom 21. September bis 2. Oktober Schulklassen der Europaregion ein, sich an einem Kunstwettbewerb mit dem Titel „Gedanken zu Guernica“ kritisch mit der Geschichte, Gegenwart und Zukunft Europas auseinanderzusetzen.
Demokratische Konzepte wie „Zivilgesellschaft“, „soziale Bewegung“, „Engagement“, „Teilhabe“, „Verfassung“, „Freiheit“ und „Demokratie“ existieren unter totalitären Regimen nicht. Der Wettbewerb im Rahmen des Ausstellungsprojektes „Guernica – Ikone des Friedens“ soll Schüler der Euregio an die Bedeutung heutiger demokratischer Errungenschaften wie Rechtsstaatlichkeit, Bürgerrechte und Bürgerfreiheiten heranführen. „Wir laden die Schülerinnen und Schüler zu einer offenen Diskussion über konkrete Wege zur Bewahrung der Freiheit und Rechte und zur Sicherstellung eines Dialogs zwischen Ländern, Regionen, Staaten, Kulturen und Religionen ein“, erklärt die Kuratorin der Ausstellung in der Hofburg in Innsbruck, Serena Baccaglini.
Der Kunstwettbewerb mit dem Titel „Gedanken zu Guernica“ solle deshalb dazu anregen, sich folgenden Themen und Fragen anzunähern: Wann ist eine Bevölkerungsgruppe als Opfer von Ausgrenzung anzusehen? Wie können wir Äußerungen begegnen, die mit Ängsten, Vorurteilen und Hass gegenüber bestimmten Bevölkerungsgruppen behaftet sind, und wie können wir Gegen-Argumente entwickeln? Was können wir zum Frieden in unserer Schule und unserem Umfeld beitragen? Wie ist unsere Vision von Europa?
„Wir Europäerinnen und Europäer brauchen eine langfristige Vision und eine neue positive, nach vorne gerichtete Perspektive für ein friedliches Zusammenleben in Europa, die insbesondere von der jüngeren Generation mitentwickelt werden muss. Kunst ist eine kreative Form des Ausdrucks, die dabei helfen kann, solche Visionen junger Menschen zu visualisieren“, so Landeshauptmann Arno Kompatscher, Präsident der Euregio. Die Jugend unserer Region solle sich mit diesen essentiellen Themen spielerisch und ohne Hemmschwellen auseinandersetzen können.
Der Wettbewerb, der unter der Schirmherrschaft der Europaregion steht, verfolgt diese fünf Zielsetzungen: die Wertschätzung für Frieden stärken und bewusst machen, dass jeder einzelne für den Frieden mitverantwortlich ist; das Verständnis für die besondere Geschichte unseres Landes fördern und zur Diskussion sowie Reflexion über die Grundlagen des friedlichen Zusammenlebens anregen; die bewusste Wahrnehmung von Kunst und das aktive Engagement für Kreativität stärken; Antworten auf folgende Fragen finden: Wie können wir zum Frieden in unserer Schule und in unserem Umfeld beitragen? Wie ist unsere Vision von Europa? Wozu braucht unsere Gesellschaft die Kunst? Was kann Kunst bewirken? Welche Verantwortung tragen Künstlerinnen und Künstler in unserer Gesellschaft? Welche interdisziplinären Zusammenhänge können beim Thema Guernica hergestellt werden? Und schließlich geht es um die Förderung des produktiven Miteinanders, in dem gemeinsam ein „Kunstwerk“ erarbeitet und eingereicht wird. Honoriert wird die gemeinsame Leistung und nicht die Einzelleistung.
Teilnehmen können Lehrerinnen und Lehrer mit ihren Schülerinnen und Schülern im Alter von 13 bis 19 Jahren an Schulen aus dem Gebiet der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino. Eingereicht werden kann ein von der Schulklasse gemeinsam erarbeitetes Kunstwerk zum Thema „Gedanken zu Guerncia“ auf dem Bereich der Bildenden Kunst, der Darstellenden Kunst, der Medienkunst, der Musik oder der Literatur. Erlaubte Formen sind Fotos, Videos oder Tonaufzeichnungen und ein Statement von maximal zwei Seiten DinA4.
Die Veranstalter laden interessierte Schulklassen in der Zeit zwischen dem 1. und 25. Oktober zu einem Besuch der korrespondierenden Ausstellung „Guernica – Ikone des Friedens“ ein. Für diese kostenlose Führung können Lehrpersonen ihre Schulklassen ab sofort unter office@guernica.at anmelden und ihren Wunschtermin bekannt geben. Der Besuch ist jedoch keine Voraussetzung für die Teilnahme am Wettbewerb.
Die Einreichfrist endet am 31. März 2019. Die Preisverleihung erfolgt im April 2019 direkt in den Schulen. Es werden Preisgelder in Höhe von 2.000, 1.500 und 1.000 Euro für die ersten drei Plätze ausbezahlt. Über die Vergabe entscheidet eine Fachjury unter der Leitung der Kunsthistorikerin Serena Baccaglini, der Kuratorin der Ausstellung „Guernica – Ikone des Friedens“.
Weitere Informationen und das Formblatt zur Anmeldung finden sich auf der Homepage des Veranstalters unter www.guernica.at.