Klassiker im quadratischen Kleinformat: Die "Pixi"-Bücher

Klassiker im Kleinformat: Schau feiert 70 Jahre “Pixi”

Sonntag, 04. Februar 2024 | 10:26 Uhr

Die kleinen quadratischen Büchlein sind in vielen Familien begehrt. Seit 70 Jahren gibt es die “Pixi”-Bücher, unterdessen sind es mehrere Tausend Titel. Im Altonaer Museum in Hamburg ist nun vom Mittwoch (7. Februar) bis zum 18. August eine Ausstellung zu sehen, die sich ganz dem Bilderbuch im Taschenformat widmet: “Pixi – Die Ausstellung. 70 Jahre kleine Bücher”.

Entstanden ist sie in einer Kooperation mit dem Hamburger Carlsen Verlag, der inzwischen über 3.000 Titel herausbringt und 14 Millionen Exemplare im Jahr verkauft, wie das Museum mitteilte. In der Schau lässt sich die Entwicklung der “Pixi”-Bücher seit dem Jahr 1954 nachvollziehen. Damals erschien das erste Exemplar – mit dem Titel “Miezekatzen”.

Anhand der über 1.000 ausgestellten Büchlein wird die Themenvielfalt deutlich – von Tierbüchern über Märchen bis hin zu beliebten Figuren wie dem Waldkobold Pixi. Auf der Internetseite des Altonaer Museums wird der Beginn der Erfolgsgeschichte geschildert: Der dänische Verleger Per Hjald Carlsen wollte demnach in seinem Hamburger Verlagshaus zu Beginn der 1950er-Jahre qualitativ hochwertige Bücher zu einem fairen Preis anbieten. Sein Ziel war die Leseförderung: Jedes Kind sollte ein Buch besitzen und Spaß am Lesen entwickeln können. Er benannte die Reihe nach dem englischen Wort für Kobold: pixie.

Die Hamburger Illustratorin und Ausstellungskuratorin Regina Kehn berichtet: “‘Pixi’ eröffnet eine eigene Welt in der Vielfalt der Erzähl- und Illustrationsstile. Man erfährt im Verstehen und Betrachten kulturhistorisch eine Menge.” Der Gang durch die Ausstellung vorbei an mehr als 1.000 “Pixi”-Büchern aus allen Jahrzehnten und den Wandillustrationen von Kehn spiegelt die jeweilige Zeit.

Im Jahr 1982 nahm die Figur Pixi selbst Gestalt an. Der Charakter – ein kleiner Wichtel mit Zipfelmütze, grünem Wams und roten Stiefeln – wurde von der Illustratorin Eva Wenzel-Bürger geschaffen. Seit 2003 gibt Dorothea Tust Pixi sein Gesicht. An einigen Stationen in der Ausstellung können die Besucher inhaltlich in die Tiefe gehen. So erfahren sie, dass sich das Bild der Prinzessin verändert hat: von der nur winkenden zur arbeitenden. Oder, dass mit dem “Pixi”-Buch “Connie geht in den Kindergarten” 1992 die erfolgreiche Buch-Reihe “Connie” startete.

Gesellschaftliche Entwicklungen beeinflussen die “Pixi”-Inhalte ebenso. Im Zuge der Jahrzehnte wandelte sich etwa die Berufswelt. 2015 wurde das “Pixi”-Buch “Mein Freund Walter” in den Sprachen Deutsch, Persisch, Serbisch, Arabisch und Farsi aufgelegt und in Erstaufnahmestellen kostenlos an Geflüchtete verteilt. 2022 gab es mit “Pixi bekommt Besuch” einen Titel auf Ukrainisch.

Anlässlich des Jubiläums wird im Frühjahr ein “Pixi”-Buch des bekannten Hamburger Schriftstellers Saša Stanišić erscheinen, illustriert von Regina Kehn. Ihr ist es wichtig, in der Ausstellung auch den Weg des Entstehens der kleinen Bücher zu erzählen – von der ersten Skizze über den Entwurf bis zur fertigen Illustration.

Die kleinen und großen Besucher können auch in ein “Pixi”-Bad mit Büchern eintauchen, an einer Mitmach-Station ihr liebstes “Pixi” präsentieren, Selfies machen oder auf Sitzsäcken und in kuschligen kleinen Zelten auch einfach lesen. Denn darum geht es natürlich auch in dieser Ausstellung, die sich vor allem an Familien richtet, wie Musuemsdirektorin Anja Dauschek erklärt: “Die Ausstellung soll Spaß machen und Lust aufs Buch vermitteln.”

(S E R V I C E – “Pixi – Die Ausstellung. 70 Jahre kleine Bücher” im Altoaner Museum Hamburg, ab 7. Februar und bis 18. August, www.shmh.de)

Von: APA/dpa