Von: sis
Bozen – Am Freitag, den 4. September wurden im NOI Techpark die KlimaHaus Awards 2020 vergeben, mit welchen die besten KlimaHäuser des zurückliegenden Jahres ausgezeichnet wurden. Die Verleihung der begehrten Preise fand heuer bereits zum 18. Mal statt.
Mit dem „Golden Cube“ werden Planer und Bauherrn prämiert, die energieeffizientes und nachhaltiges Bauen besonders gelungen und innovativ interpretieren. Die Sieger wurden aus den insgesamt 1.544 im Vorjahr zertifizierten Projekten ermittelt und vereinen, unabhängig von Architekturstil sowie Bauweise oder Materialwahl, einen geringen Energieverbrauch und eine gute Ökobilanz mit einem behaglichen Raumklima und den Ansprüchen an die planerischen Freiheiten und Bedürfnisse der Bauherren.
Fünf Preisträger wurden von einer Fachjury ausgewählt, der Sieger des begehrten Publikumspreises wurde auch heuer wieder über ein Online-Voting ermittelt. Unter den Siegerprojekten, die aus ganz Italien kommen, finden sich dieses Jahr ausschließlich private Wohn- und Nichtwohngebäude, Neubauten und Sanierungen.
Nach den Grußworten des Landeshauptmannes Arno Kompatscher, dem Landesrat Giuliano Vettorato führte KlimaHaus Direktor Ulrich Santa in den Abend ein.
Der erste goldene Cube wurde dem Projekt „CiAsa“ (Pedevilla Architekten) aus St. Vigil in Enneberg überreicht. Der auffällige Vollholzbau besticht durch die Verwendung traditioneller lokaler Materialien. Das Ergebnis ist die zeitgenössische Interpretation einer archaischer Gebäudeform für ein modernes Wohnen mit höchsten Komfortansprüchen.
Ein weiterer Preis ging an ein Projekt aus Kalabrien. Das Albergo Centrale (Arch. Carlo Carlei) in Lamezia Terme besticht durch eine vorbildliche Sanierung. Die KlimaHotel-Zertifizierung bestätigt höchste Umweltstandards und eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Hotelführung.
Der sanierte Stadel des Innerbachlerhofs (Geom. Mark Pichler) in Burgstall wurde von der Jury wegen seiner aufwendigen energetischen, gleichzeitig aber auch sehr behutsamen Sanierung ausgezeichnet. Das neue moderne Innere steht im positiven Kontrast mit dem traditionellen äußeren Erscheinungsbild, was den besonderen Charme des Objektes ausmacht.
Ein goldener Cube ging die Bio-Leebensmittelkette NaturaSì. Damit wurde erstmals die Niederlassung einer großen Detailhandelskette nach dem Work&Life Standard zertifiziert. Das Unternehmen hat damit auch beim Bau der neuen Filiale in Genua (Arch. Mariarita Mariani) auf höchste Nachhaltigkeitsstandards gesetzt.
Der letzte Hauptpreis ging an Casa Riberi (G*AA-Giaquinto Architetti) am Fuße der Mole Antonelliana, im Zentrum von Turin. Das ehemalige Fabrikgebäude kann als Vorzeigeprojekt für eine gelungene Stadterneuerung angesehen werden. Durch die Bewahrung der ursprünglichen Formensprache verbindet sich die Geschichte des Gebäudes auf eine originelle Weise mit der neuen Zweckbestimmung zeitgenössischen Wohnens.
Projekt Sinfonia ausgezeichnet
Die KlimaHaus Agentur hat es sich nicht nehmen lassen, die lokalen Hauptakteure des in internationalen Projektes Sinfonia auszuzeichnen. Die Preise gingen an die Gemeinde Bozen und an das Südtiroler Wohnbauinstitut. Beide haben die vielschichtige Smart-City-Initiative vorbildlich umgesetzt, wobei das Hauptaugenmerk auf der energetischen Sanierung von sozialen Wohnbauten lag. Dabei wurden die vielen – nicht nur technischen – Herausforderungen vorbildlich gelöst und mit den Vorzeigesanierungen einen Teil ihres Sozialwohnungsbestands auf innovative und umweltfreundliche Weise aufgewertet.
Später übergab Generaldirektor Santa den Fidelity Cube an Evologica, einer Baufirma aus Treviso, die sich seit Jahren der Errichtung von Gebäuden nach dem KlimaHaus Standard verschrieben hat.
Publikumspreis geht in die Region Latium
Besonders gespannt warteten die Anwesenden auf den Publikumspreis, über den bereits zum sechsten Mal online abgestimmt wurde. Unter den 24 Finalisten setzte sich das Projekt „Villa Angelino“ (Arch. Federico Lestini) durch, eine Villa in Sabaudia von außergewöhnlicher architektonischer und energetischer Qualität. Der Publikumspreis erfreut sich von Jahr zu Jahr größeren Interesses: Über 6.000 Mal wurde Online abgestimmt und die Verleihung des Preises wurde erstmalig live im Internet übertragen.