Von: mk
Bozen – Kunst und Kultur seien für die Entwicklung der Gesellschaft wichtig und notwendig. Ein Neustart nach der Corona-Pandemie ohne die Wiederbelebung der Kunst- und Kulturszene sei nicht denkbar. Darin waren sich heute (16. April) die Landesräte Philipp Achammer, Giuliano Vettorato und Daniel Alfreider einig. Im Rahmen einer virtuellen Pressekonferenz haben sie ein Maßnahmenpaket 2021 vorgestellt, dem die Landesregierung am Dienstag zugestimmt hat.
Über das Paket für den Kultur-Neustart stellt das Land neun Millionen Euro für fünf Maßnahmenschienen bereit. So gibt es für Kunstschaffende eine Förderung von 5000 Euro. Neue Projektinitiativen werden bezuschusst. Kulturorganisationen werden bei der Wiederaufnahme ihrer kulturellen Tätigkeiten unterstützt. Fehlende Einnahmen der Kultureinrichtungen – beispielsweise von Jugendherbergen, Bildungshäusern oder Theatern – werden ausgeglichen. Zudem gibt es pandemiebedingte Investitionsförderungen beispielsweise für die Einrichtung von Plattformen oder Netzinitiativen, und auch das kulturelle Ehrenamt mit seinen Chören und Musikgruppen soll Landesunterstützung erhalten (siehe Anlage).
Landesrat Philipp Achammer erinnerte daran, dass die Corona-Pandemie das kulturelle und künstlerische Leben stark eingeschränkt habe, das sich ja aus dem Austausch und dem öffentlichen Dialog nähre: “Die Kultur braucht dringend einen Neustart, nachdem sie in den vergangenen Monaten zum Großteil vom analogen in den virtuellen Raum verlagert war.” Der Landesrat betonte, dass “die wichtigste Unterstützung jene ist, die Tätigkeit wieder zu ermöglichen”, und kündigte an, dass “im Monat Mai Kunst und Kultur Schritt für Schritt ihre Tätigkeit wieder aufnehmen werden”. Mit dem Maßnahmenpaket gleiche man zum einen Schäden aus, fördere aber auch verschiedene Initiativen im Hinblick auf den Neustart, sagte Landesrat Achammer. Das “konsistente Paket” ergänze bereits beschlossene Förderungen, informierte Achammer und ziele auch darauf ab, Kunst und Kultur als Wirtschaftssektoren mit tausenden Arbeitskräften zu unterstützen.
Der italienische Kulturlandesrat Giuliano Vettorato verwies darauf, dass “der Kultur als tragender Säule der Gesellschaft in Südtirol stets ein besonderes Augenmerk gewidmet” worden sei. Die Corona-Pandemie habe die Kultur stark getroffen. Bereits im vergangenen Jahr habe die Landesregierung ein Maßnahmenpaket geschnürt und verschiedene Initiativen unterstützt. Nun hoffe man auf einen Neustart, “aber ein Neustart ohne Wiederbelebung der Kultur ist nicht denkbar”, betonte der Landesrat.
Der ladinische Landesrat Daniel Alfreider unterstrich, dass man derzeit bemüht sei, “alles zu unternehmen, um alle Tätigkeiten in Präsenz wieder zuzulassen”. “Wenn man bedenkt”, sagte der Landesrat, “dass derzeit Konzepte für die Präsenz von Zuschauern bei der Fußball-Europameisterschaft beschlossen werden, dann ist es höchste Zeit, dass dies auch für die kulturellen Veranstaltungen möglich sein kann. Für uns ist es deshalb von größter Bedeutung, dass kulturellen Aktivitäten wieder in Präsenz starten können. Und die Kulturschaffenden brauchen vor allem eines: konkrete Richtlinien, wie die Veranstaltungen im Sommer und Herbst wieder stattfinden können.”