Von: ka
Toblach – “Hier ist es wunderherrlich und erfrischet Leib und Seele” – so Gustav Mahler über Toblach, wo er in den Sommern 1908-10 seine letzten großen Werke schrieb. Aus dem Gedanken heraus, in dieser vom Komponisten so geschätzten Atmosphäre eines seiner Werke zu erarbeiten, entstand das International Mahler Orchestra Toblach, das am 10. Juli (18.00 Uhr) im Euregio Kulturzentrum Gustav Mahler Toblach die Vierte Symphonie aufführen wird. In diesem 65-köpfigen Orchester begegnen sich junge MusikerInnen aus Südtirol und weiteren Teilen Italiens, aus Deutschland, Großbritannien, Japan, Kolumbien, Mexico, Polen und den USA, um unter Anleitung von professionellen Musikern Mahlers Musik zu erleben.
Geleitet wird das Orchester von der deutschen Dirigentin Sybille Werner, die, nach Jahrzehnten in New York City, heute in Toblach lebt. Obwohl ihre große Liebe Mahler gilt, mit dessen Leben sie sich zusätzlich als Musikhistorikerin befasst, hat sie auch Werke von Wagner, Schumann und Richard Strauss mit den Bamberger Symphonikern für den Bayerischen Rundfunk aufgenommen, und Bizets Symphonie in C für den Südwestdeutschen Rundfunk. In New York war sie Chefdirigentin bei der Manhattan Opera Association, bei der Rockaway-Five Towns Symphony und beim New York Symphonic Arts Ensemble, und sie gastierte in Colorado, Virginia und bei der Cleveland Opera. Weitere Gastdirigate führten sie nach Deutschland, Japan, Mexico, Polen, Serbien und Großbritannien.
Als himmlische Stimme im Finale der Symphonie tritt die junge Südtiroler Sopranistin Stefanie Steger auf, die bereits mit bekannten Persönlichkeiten wie René Jacobs, Roger Norrington, Andrea Marcon, Hiro Kurosaki und Dorothee Oberlinger zusammenarbeitete. Bei den Südtiroler Operettenspielen war sie 2016 in „Gräfin Mariza“, 2017 in „Die Fledermaus“ und 2018 im „Vogelhändler“ zu hören. Sie ist Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe. 2014 erschien die CD „Klopstock-Lieder“, die sie zusammen mit Wolfgang Holzmair und Wolfgang Brunner mit dem Verlag Gramola produziert hat.