Online-Tagung

Mens(a) sana in corpore sano

Samstag, 14. November 2020 | 07:39 Uhr

Bozen – Rund 2,5 Millionen Mal im Jahr verzehren Südtirols Schul- und Kindergartenkinder ein Mittagessen in Mensen oder Gasthäusern. Zu ihnen gesellen sich täglich Tausende von Arbeitnehmern und Studierenden. Die Herkunft der in der Gemeinschaftsverpflegung verkochten Lebensmittel ist ein relevanter Punkt in der CO2-Bilanz. Zum zweiten Mal befasst sich daher eine Tagung mit den Möglichkeiten, die öffentliche Gemeinschaftsverpflegung nachhaltiger zu gestalten und damit den Klimazielen gerecht zu werden.

“Es ist unser Anspruch, das für 2050 festgelegte Klimaziel der CO2-Null-Emission wesentlich früher zu schaffen”, sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher am 6. Dezember 2019 in seiner Haushaltsrede. Die öffentlichen Mensen bieten dazu einen vortrefflichen Ansatz sagen die Veranstalter der Tagung „Mens(a) sana in corpore sano“, die am 19. November 2020 im Online-Format stattfindet. Immerhin betreffen acht der 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung den Nahrungsmittelsektor. Und das nicht von ungefähr, denn 30 Prozent der weltweiten Treibhausemissionen stammen aus der Ernährung*.

Was also liegt näher, als in der Umsetzung der Klimaziele dort anzusetzen, wo die öffentliche Hand über weit reichende Stellschrauben verfügt: bei der Gemeinschaftsverpflegung, für die sie einen Großteil der Kosten und damit auch der Verantwortung trägt. Obwohl es in Südtirol kaum belastbare Zahlen darüber gibt, wie viele Essen täglich von öffentlichen Küchen ausgegeben werden, steht fest, dass die Dimension dieses Sektors in Sachen CO2-Bilanz beträchtlich ist, zählt man Krankenhäuser, Alters- und Pflegeheime dazu.

Die Tagung vom 19. November hat sich zum Ziel gesetzt, dort anzusetzen, wo der Dschungel der Beschaffungsgesetzgebung es zulässt. Sie bietet eine Zusammenschau von praktischen Beispielen aus der Südtiroler Gemeinschaftsverpflegung, sie zeigt praxisbezogen, einfach und verständlich, wie nachhaltige Beschaffung gelingen kann.

Zu Wort kommen Expertinnen und Expterten, die den großen Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten abstecken, Gemeindeverwalterinnen und -verwalter, die erste Schritte zu einer Verpflegung mit lokalen und fairen Lebensmitteln in ihren Mensen gesetzt haben, die Ladinischen Kindergärten, die sich auf ein „Projekt für gesunde und nachhaltige Ernährung“ eingelassen haben, Produzenten, die lokale Produkte anbieten können und den kurzen Weg zu Abnehmern schon gefunden haben, zu Wort kommt einer der wichtigsten Dienstleister im Land, der sich auf den Weg gemacht hat, um Nachhaltigkeit ins Sortiment zu bringen und ein österreichischer Rechtsexperte, der die Möglichkeiten für lokale Herkunftsbezeichnungen auslotet.

Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft des Landeshauptmannes, wird getragen von der OEW und ist eine Gemeinschaftsveranstaltung von Eurac Research, ICLEI, Landesagentur für Umwelt- und Klimaschutz, Südtiroler Bauernbund, Kampagne MahlZeit, Südtiroler Ernährungsrat und Südtiroler Gemeindenverband. Sie ist eine Folgeveranstaltung der Tagung vom 1. März 2019 und eine Plattform zum Wissenstransfer für interessierte
Produzenten, Dienstleister und Großküchen und richtet sich an Bürgermeister, Gemeindesekretäre, Verwalter, Betreiber von Mensen und Gemeinschaftsverpflegung, Köche, Betreiber von Altersheimen, Kindergärten-/Schulleitungen und Interessierte.

*Quelle: Swiss Climate 2020

Programm und Anmeldung: https://www.oew.org/wp-content/uploads/2020/11/Mens-a-Sana_Progr_de.pdf

 

Von: bba

Bezirk: Bozen