Erfolgreicher Startschuss für die neue Vortragsreihe des Vereins Alzheimer Südtirol

“Mensch sein – Mensch bleiben”

Freitag, 14. November 2025 | 19:17 Uhr

Von: ka

Bozen – Den überaus positiven Auftakt zur aktuellen Veranstaltungsserie “Mensch sein – Mensch bleiben” machte unlängst ein Abend rund um das Thema Schmerztherapien und Lebensende.

Der Präsident des Vereins Alzheimer Südtirol ASAA, Ulrich Seitz konnte dabei den Facharzt für Anästhesie und gleichzeitig Abgeordneten im Südtiroler Landtag, Franz Ploner, sowie die Krankenpflegerin und Buchautorin Sabine Foraboschi für Ausführungen begrüßen. Die anwesende Publikum erhielt im Rahmen der genannten Initiative, zahlreiche praktische Ratschläge zur Betreuung daheim. In der Schmerztherapie am Lebensende sind sehr oft medizinische Maßnahmen zur Schmerzlinderung wie Medikamente (Opioide, Steroide) und strahlen- oder chemotherapeutische Behandlungen sinnvoll, so Ploner. Ebenso wichtig sind aber die psychologische und soziale Unterstützung, wie Gespräche über existenzielle Themen und die Einbeziehung der Angehörigen, um die Lebensqualität zu verbessern.

Ganz konkret sind es die achtsamkeitsbasierten Techniken und die Stärkung sozialer Kontakte, die helfen, den Fokus vom Schmerz abzulenken und die psychische Widerstandskraft zu erhöhen. Sabine Foraboschi betont, dass  Gespräche über den Lebensrückblick, den Sinn des Lebens oder den Glauben helfen, Schmerzen in einen größeren Kontext zu stellen. Die Einbindung von Angehörigen ist und bleibt grundlegend, denn somit können Ängste abgebaut werden,  was ebenfalls zur Schmerzlinderung beiträgt.

Ulrich Seitz/Im Bild von links nach rechts ASAA Präsident Ulrich Seitz, Krankenpflegerin und Buchautorin Sabine Foraboschi und Facharzt/Landtagsabgeordneter Franz Ploner.

Franz Ploner erinnert an den ganzheitlichen Ansatz. Hierbei geht es um körperliche, seelische und spirituelle Aspekte, um die Lebensqualität zu erhalten und ebenso Sicherheit sowie Geborgenheit zu vermitteln. Eine weitere wichtige Erkenntnis ist, dass die Behandlung individuell auf die Bedürfnisse, Werte und Wünsche der Patienten und ihrer Angehörige zugeschnitten werden, einschließlich der Berücksichtigung kultureller und religiöser Überzeugungen. Immer wieder gilt es zudem den ganzheitlichen Ansatz in der Betreuung zu verstehen. In diesem Zusammenhang wird Schmerz als multidimensionales Leid verstanden, das neben der körperlichen auch psychische, soziale und spirituelle Dimensionen umfasst. Alle diese Aspekte dürfen in der Therapie bei Schmerzpatienten, gerade am Lebensende nicht vergessen werden. Eine Voraussetzung, damit das gelingt ist eine Individuelle Schmerzanamnese und -kontrolle, so Ploner und Foraboschi. Diesbezüglich stellt sich die Notwendigkeit einer detaillierten Erfassung der Schmerzart, -lokalisation, -stärke und der Begleitumstände als essenziell heraus. ASAA-Präsident Ulrich Seitz ist davon überzeugt, dass das Aufgreifen von Themen, die oftmals mit viel Angst verbunden ist, gerade auch im Hinblick auf die Behandlung von Demenzpatienten von größter Bedeutung ist. So wird der Verein die klassischen Selbsthilfegruppen verstärkt mit ganz gezielten klinischen, sozialen oder juridischen Fragestellungen integrieren, damit die Pflege in all ihren Facetten wahrgenommen wird. Leider, so Seitz, sind die Herausforderungen der Pflegenden im Lande deutlich in den letzten Jahren gestiegen. Finanzielle Engpässe machen sich zusehends bemerkbar.

Die Inforeihe in Bozen geht weiter: am Mittwoch, den 19.11.2025  um 18 Uhr wird sich alles um die Sturzgefahr drehen – ein Thema, das ein absoluter Alptraum für viele Senioren ist. Referentin ist die erfahrene Rittner Hausärztin Doris Gatterer. Ort: Studio IARTS in der Crispistraße 15 A in Bozen.

Eintritt frei. Anmeldungen über die Grüne Nummer 800660561.

Bezirk: Bozen

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