Aktion des Landesbeirats für Chancengleichheit

Mit Kunst gegen Gewalt an Frauen

Dienstag, 25. November 2025 | 16:53 Uhr

Von: mk

Bozen – Das rote Boot am Silvius-Magnago-Platz hat am 25. November viele Blicke auf sich gezogen: Und genau das soll die Aktion des Landesbeirats für Chancengleichheit für Frauen und des Südtiroler Künstlerbunds auch bewirken. Die Gesellschaft soll sensibilisiert werden für eines der tragischsten gesellschaftlichen Probleme: geschlechtsspezifische Gewalt. Anlässlich des Tags gegen Gewalt an Frauen wurde dazu auch eine Ausstellung im Foyer des Landhauses 2 eröffnet.

Ob Parkbank, Stuhl oder Schuhe: Signalrote Objekte setzen seit vielen Jahren symbolisch ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Besonders wirkungsvoll ist die Botschaft, wenn sie mit Kunst verbunden wird. So etwa mit dem “Roten Boot”, das 2023 erstmals im Pragser Wildsee Aufmerksamkeit erregte. Nun steht es, dank einer Initiative des Landesbeirats für Chancengleichheit und des Südtiroler Künstlerbunds, im Zentrum von Bozen, am Silvius-Magnago-Platz. Direkt vor Palais Widmann und Landtag soll es anlässlich des 25. Novembers nicht nur Passanten, sondern auch die Politik auf dieses wichtige Thema hinweisen.

“Heute, am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, sind die Zeichen überall. Doch Gewalt versteckt sich oft – hinter Kontrolle, Manipulation, Erpressung, Erniedrigung. Südtirol schaut hin, erkennt und steht auf – immer öfter und gegen jede Form der Gewalt. Nicht nur heute. Jeden Tag”, ruft Landeshauptmann Arno Kompatscher auch die aktuell laufende Kampagne des Landes Südtirol in Erinnerung.

Das “Rote Boot” ist Teil einer künstlerischen Initiative, die sich im Innenhof des Landhauses 2 mit einer Ausstellung fortsetzt. Ulrike Oberhammer, die Präsidentin des Landesbeirats für Chancengleichheit für Frauen, Stellvertreterin Nadia Mazzardis und eine Gruppe von Landtagsabgeordneten wurden heute von Lisa Trockner, der Direktorin des Südtiroler Künstlerbunds, durch die Ausstellung geführt. Gezeigt werden Werke von 18 Künstlerinnen und Künstlern, die sich gemeinsam gegen Gewalt an Frauen engagieren.

“Gewalt gegen Frauen ist kein abstraktes Problem – sie zerbricht Leben, zerstört Seelen und vergiftet Generationen. Deshalb ist es wichtig, dass Südtirol gemeinsam gegen Gewalt aufsteht und das Schweigen durchbricht. Die Ausstellung und das rote Boot auf dem Landhausplatz zeigen auf, dass Gewalt keine Privatsache ist, sondern ein Gesellschaftsproblem, das uns alle angeht”, betonte Oberhammer im Anschluss an die Begehung. Auch Mazzardis, die Vizepräsidentin des Beirats weist auf die Wichtigkeit der Aktionen rund um das Thema Gewalt an Frauen hin: “Kollektive Aktionen – wie die der Künstlerinnen und Künstler im Projekt das ‘Rote Boot’, unsere Kampagne ‘Südtirol steht auf’ oder die vielen Initiativen im November – holen den Tod jeder Frau – die Feminizide – aus dem Privaten heraus und machen ihn zu einem Problem, das uns alle angeht.”

Die Ausstellung im Landhaus 2, ebenso wie das “Rote Boot” am Silvius-Magnago-Platz, sind noch bis zum 10. Dezember zu sehen. Der Südtiroler Künstlerbund bietet im Rahmen der Initiative ein Kunstkartenset mit allen ausgestellten Werken. Der Erlös aus dem Verkauf kommt einer Frau zu Gute, die Opfer von Gewalt geworden ist. Nähere Informationen dazu beim Künstlerbund (trockner@kuenstlerbund.org).

Bezirk: Bozen

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