Von: pf
Bozen – Im Mittelpunkt des heurigen Landesbäuerinnentag am Sonntag, den 12. März standen Glaube, Gemeinschaft, Verantwortung und Heimat. Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer rief die Bäuerinnen auf, die christlichen Werte zu leben.
„Etwas Festes braucht der Mensch! Von welchen Werten wir leben“: So lautete das heurige Motto der Landesversammlung der Bäuerinnen im Auditorium/Konzerthaus in Bozen. Der bekannte deutsche Journalist Peter Hahne referierte zu diesem Thema: „Wir brauchen keine Vorschriften, wir brauchen Vorbilder!“ Er appellierte an die Bäuerinnen, ihre Werte vorzuleben, denn nur gelebte Werte werden als echt empfunden. Die Jugend sehnt sich danach. „Es ist wichtig, dass die jungen Leute wissen, wo die eigenen Wurzeln liegen, denn nur wer das weiß, kann wachsen und hat Zukunft“. Peter Hahne sprach klare Worte: „Wahrheit, Barmherzigkeit, Nächstenliebe, Verantwortung, Vertrauen: Das sind alles Worte aus der Bibel. Lassen wir die christlichen Wurzeln nicht fallen, knüpfen wir da an!“
Auch Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer richtete in ihrer Festtagsrede eine klare Botschaft an die Bäuerinnen: „Die Südtiroler Bäuerinnenorganisation beruht auf den Werten des christlichen Grundsatzes. Der Glaube ist in unserer Südtiroler Gesellschaft ein grundlegender Wert. Ich ermutige alle diesen Wert nach außen zu tragen!“ Sie sprach sich für das Symbol der christlichen Kultur – das Kreuz – aus: „Es soll überall dort hängen, wo es geschätzt wird und wo diese Wertschätzung vermittelt werden kann!“
Erschbamer sprach sich für ein unternehmerisches Miteinander und für Kreativität auf den Höfen aus. Die Politik soll dafür Rahmenbedingungen schaffen, die dieses Miteinander ohne Wenn und Aber ermöglicht. „Wir pflegen die Traditionen und Bräuche, auch unsere Kulturlandschaft und unsere Heimat: schätzen wir sie.“
Einen berührenden Teil der Versammlung stellten die zur Tradition gehörenden Witwenehrungen dar. Die Stiftung Südtiroler Sparkasse ehrte wieder sechs Witwen. Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer nahm mit dem Mitglied des Verwaltungsrates der Stiftung Südtiroler Sparkasse Reinhold Marsoner die Ehrung vor. Der Preis der Stiftung ging an Anna Folie Wwe. Thöni (Wieshof inLangtaufers/Graun), Johanna Gitterle Wwe. Prader (Rautnerhof, Naturns), Anna Elisabeth Buchschwenter Wwe. Eller (Kosser, Jaufental/Ratschings), Zäzilia Pircher Wwe. Oberhofer (Wascherhof, Martell), Rosina Oberhofer Wwe. Stoll (Kleinsinne, Niederdorf), Elisabeth Oberkircher Wwe. Lantschner (Tschantnai-Hof, Steinegg/Karneid)
Ausgezeichnet wurde auch wieder eine neue Bäuerin des Jahres 2017. Sie heißt Sieglinde Illmer Dosser. Die Bäuerin vom Boarbichl aus Obertall in Schenna ist eine mutige und aufgeschlossene Frau. Sie wollte für ihre Familie eine Heimat schaffen, die sie der nächsten Generation weitergeben kann. Und so hat ihre Familie 2005 den Bergbauernhof Boarbichl gekauft, saniert und umgebaut. Heute steht dort ein Milchwirtschaftsbetrieb mit einer Hofkäserei. „Für mich ist die Auszeichnung eine Ehre, ich nehme sie mit Demut an, weil ich weiß, dass es viele Bäuerinnen gibt, die diese Auszeichnung verdienen. Und es ist wichtig, dass der Gesellschaft bewusst wird, was die Bäuerinnen eigentlich leisten: Das Leben auf einem Bergbauernhof ist nicht nur Idylle, sondern es steckt viel Arbeit dahinter,“ sagt Sieglinde Illmer.
In den Grußworten von den Ehrengästen fielen lobende Worte für die Bäuerinnen, für ihre Leistungen, für ihre Zuversicht, für ihre Zusammenarbeit und für ihr nachhaltiges Handeln.