Von: mk
Bozen – Der Gehaltsstreit zwischen Lehrkräften und dem Land geht seit Monaten hin und her. Das neue Schuljahr ist gestartet und immer noch drohen Ausflüge auszufallen. „Die Offene Jugendarbeit hat einen wichtigen Bildungsauftrag, umso wichtiger ist es für uns, dass das Problem so schnell wie möglich gelöst wird “, betont netz-Präsident Wolfram Nothdurfter.
„Wenn es um das Thema Gehälter geht, geht es immer um eine schwierige und komplexe Situation. Jede Seite hat seine Position und seine Vorstellung, die wir als Externe nicht wagen zu kommentieren“, sagt netz-Präsident Wolfram Nothdurfter. „In diesem Fall geht es allerdings um sehr viel mehr. Die Streichung von Ausflügen und Projekten trifft die Falschen – nämlich Kinder und Jugendliche. Das können wir nicht hinnehmen, schließlich hat die Offene Jugendarbeit ebenso einen Bildungsauftrag. Das Thema ist uns sehr wichtig.“
Jugendeinrichtungen im ganzen Land würden regelmäßig Projekte und Workshops anbieten, die auch Schulklassen zugutekommen. „Sie eröffnen jungen Menschen neue Perspektiven und fördern ihre persönliche Entwicklung. Sollten auch diese Angebote wegfallen, wäre das ein schweres Defizit“, warnt Nothdurfter. Im Namen der Kinder und Jugendlichen, die in diesem Konflikt keine Stimme haben, appelliert der netz-Präsident: „Finden Sie so schnell wie möglich eine Lösung! Die Chancen und Erfahrungen, die junge Menschen jetzt verpassen, kommen nicht zurück. Es geht um ihre Bildung und um ihre Zukunft!“
Mitglieder vom Dachverband netz | Offene Jugendarbeit schließen sich der Bitte an. Unter anderem betont Maria Larcher, Landesvorsitzende des VKE: „Die Offene Kinder- und Jugendarbeit unterstützt ganzheitliche Bildungswege, in denen kulturelle Mitgestaltung und Persönlichkeitsentwicklung zentrale Rollen spielen. Schulstreiks dürfen nicht zulasten der außerschulischen Bildungsangebote gehen – gerade für junge Menschen sind kreative, kulturelle Räume essenziell für ihre Entwicklung und soziale Teilhabe.“
Aufwertungen nötig
Eine umfassende Veränderung und Aufwertung aller Tätigkeiten im Bildungsbereich – einschließlich der non-formalen Bildung wie der Offenen Jugendarbeit sei nötig, heißt es in einer Aussendung. Die Offene Jugendarbeit sei ein zentraler Teil des Bildungswesens: Sie schaffe Sozialisationsräume, begleite junge Menschen in ihrer Entwicklung und arbeite eng mit Schulen und anderen Institutionen zusammen. Projekte, Workshops und präventive Angebote – etwa zu Medienkompetenz, Demokratiebildung oder psychosozialer Gesundheit – seien unverzichtbar für ein ganzheitliches Bildungsverständnis, heißt es in der Aussendung abschließend.
netz I Offene Jugendarbeit ist der Dachverband der Jugendtreffs, Jugendzentren, Jugendkulturvereine und anderen Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit in Südtirol.
Der Verband wurde im Jahr 2001 als „N.E.T.Z. – Netzwerk der Jugendtreffs und -zentren in Südtirol“ gegründet. Seit 2002 ist er als ehrenamtlich tätiger Verein eingetragen. Der Dachverband entstand auf Initiative von engagierten Personen: mit dem damaligen Ziel, die Interessen der Jugendtreffs und Jugendzentren landesweit zu vertreten und die Offene Jugendarbeit in Südtirol zu vernetzen. Heute engagiert sich der Verband -nun „netz I Offene Jugendarbeit“ genannt- für die qualitative Weiterentwicklung der Offenen Jugendarbeit in Südtirol. Er will die Arbeit mit jungen Menschen stärken und ihre Wirkung sichtbar machen.
Aktuell sind 0 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen