Von: mk
Bozen – Neun erwachsene Frauen und Männer bereiten sich seit längerer Zeit auf ihre Taufe vor. Nun haben sie sich entschieden, die konkrete Bitte um die Taufe auszusprechen. Dies ist in der so genannten „Feier der Zulassung“ am gestrigen Sonntag mit Bischof Ivo Muser im Bozner Dom geschehen. Die Zulassungsfeier für erwachsene Taufbewerber fand in der Diözese Bozen-Brixen bereits zum elften Mal statt.
Neun Taufbewerber und Taufbewerberinnen, vier aus italienischsprachigen und fünf aus deutschsprachigen Pfarrgemeinden, haben in der Feier der Zulassung mit Diözesanbischof Ivo Muser um ihre Zulassung zum Sakrament der Taufe gebeten. Zulassung ist dabei nicht im Sinne von „Erlaubnis“ zu verstehen; gemeint ist vielmehr die Bestätigung der Entscheidung, die die Taufbewerber getroffen haben.
Die Feier der Zulassung erfolgt in zwei Schritten: Am Vormittag werden die Bewerber in ihrer jeweiligen Pfarrkirche vorgestellt, in der sie um die Taufe bitten. Getauft zu werden bedeutet, in die kirchliche Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Deshalb begrüßt im zweiten Schritt der Bischof als Vertreter der Diözese die Taufbewerber in einer eigenen Feier im Dom. Damit bestätigt und bekräftigt der Bischof den letzten Weg der Vorbereitung.
Anders als bei der Kindertaufe empfangen Erwachsene die drei Sakramente der Taufe, der Firmung und der Eucharistie in einer Feier. „Die Taufe ist dabei viel mehr als der Eintritt in einen Verein; mit der Taufe beginnt ein Lebensweg, auf dem der Einzelne immer mehr in die Gemeinschaft Gottes hineinwächst“, beschreibt Bischof Muser das Sakrament der Taufe als Aufnahme in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen
Für die nun anstehende letzte Etappe vor der Taufe wurden die Katechumenen, so die kirchenlateinische Bezeichnung der Taufbewerber, vom Bischof durch Handauflegung, durch die Salbung mit Katechumenenöl und durch das Gebet gestärkt. Bischof Muser griff den Text aus dem Buch Jesaja auf, in dem die Ermutigung „Fürchte dich nicht“ im Zentrum steht: diese Aussage sei gleichzeitig die feste Zusage der Wegbegleitung durch Gott, in allen Situationen des Lebens. Aus dem Evangelium nach Matthäus, in dem von der Berufung der ersten Jünger die Rede war, griff Bischof Muser das Bild der Menschenfischer auf: auch heute gelte es, durch das Zeugnis des eigenen Lebens und Glaubens, Menschen für Christus zu begeistern. Und das gehe nicht im Alleingang, sondern immer durch die Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Kirche. Dass die neuen Katechumenen sich bewusst für Christus und seine Kirche entschieden haben, sei für die ganze Diözese Anlass zur Freude und Dankbarkeit, sagte der Bischof. Als Erinnerung an die Feier überreichte Muser allen Taufbewerbern ein Kreuz.