Von: bba
Bozen – Dass Oberschülerinnen und Oberschüler trotz Covid-19 im Rahmen der verpflichtenden Woche „Übergreifende Kompetenzen und Orientierung (ÜKO)“ Arbeitserfahrungen sammeln können, war Informatikdozentin Ilenia Fronza wichtig: „Wir haben in diesem Jahr ein 20-stündiges Ausbildungsprogramm konzipiert, bei dem es galt, eine App mit gesellschaftsrelevantem Anspruch zu programmieren.“ Der Zuspruch war groß: 80 statt wie im Vorjahr 40 Jugendliche nahmen eine Woche lang an diesem anspruchsvollen Ausbildungsprogramm teil.
Am Freitag, 18. September ging eine Woche des Programmierens im Rahmen von „MobileDev“ zu Ende, konzipiert und betreut von den Dozenten Ilenia Fronza und Luis Corral (live zugeschaltet aus Mexiko). Es handelt sich dabei um ein 20-stündiges Ausbildungsprogramm für Oberschülerinnen und Oberschüler im Rahmen von KO – Übergreifende Kompetenzen und Orientierung. Teilgenommen haben 80 Schülerinnen und Schüler aus den verschiedenen Oberschultypen, vom Klassischen Lyzeum über die Handelsschule bis hin zu Technischen Oberschulen.
„Gefreut hat uns besonders, dass der Radius sich mit Schulen von Bozen, Cles bis Trient und Mezzolombardo hin nach Mailand erweitert und sich die Teilnehmerzahl von 40 auf 80 verdoppelt hat. 12 begeisterte Schüler*innen nahmen gar zum zweiten Mal teil“, freut sich Ilenia Fronza, die an der Fakultät für Informatik die Fächer Wissenschaftliches Schreiben und Technologietransfer lehrt. Die Schülerinnen und Schüler, die zum zweiten Mal teilnahmen, wurden vorab zu Tutoren ausgebildet und haben so ihre Schulkolleginnen und Schulkollegen in der Umsetzung der Programmierung unterstützt. „Das war auch für sie eine Herausforderung, die sie jedoch mit Elan gemeistert haben. Zudem ist die Beratung durch Gleichaltrige einfach angenehmer für die Jugendlichen.“
In Kleingruppen lösten die Schüler*innen die diesjährige Aufgabenstellung: eine App zu konzipieren, die einen gesellschaftsrelevanten Mehrwert bietet. So stellte die Gewinnergruppe das Anliegen unserer Zeit in den Mittelpunkt: die App „Limit Control” hilft dabei, große Menschenansammlungen bei nächtlichen Feiern zu verhindern. Die Nutzer*innen können sich anzeigen lassen, an welchen städtischen Plätzen sich bereits zu viele Menschen aufhalten, um diese dann zu meiden. „Neben einer hervorragenden Programmierarbeit haben die drei Gruppenmitglieder Davide Deluca (IISS G. Galilei Bolzano), Matteo Leonardi (Liceo Russell Cles) und Andrea Adami Zambiasi (Istituto di Istruzione Martini Mezzolombardo) gezeigt, dass die Jugendlichen selbst große Verantwortung übernehmen, was ihnen nicht immer zuerkannt wird“, betont Ilenia Fronza.
Platz zwei ging an das Team SportSharing, bestehend aus Riccardo Zambotto (IISS Galilei BZ) und Pietro Vian (Liceo Galilei TN). Mit ihrer App „SKINFO SÜDTIROL” erleichtern sie die Organisation der weißen Wochen, indem sie Infos zu Skigebieten, Skiverleihs und Hotels liefern.
Platz drei ging an das Team “FilmDipendenti” von Luca Kemenater (TFO Max Valier), Viviana Frizzera (Liceo Prati TN) und Francesca Bocconi (Liceo Scientifico Sportivo Toniolo BZ). Mit ihrer App „Answer the Question” helfen sie, sich in verschiedenen Fächern mithilfe eines Frage-Antwort-Spiels für die mündlichen Prüfungen vorzubereiten. Somit fördert die App einen besseren Lernerfolg.
„Das Gesetz 92/2019 verankert das Fach Bürgerkunde im Lehrplan der italienischen Schulen“, erläutert Dozentin Fronza. „Mit unserer Programmierwoche MobileDev vereinen wir spezifische Kenntnisse des Programmierens mit dem Ziel, einen sozialen Mehrwert für die Gesellschaft zu leisten. Die Begeisterung, mit der die Schüler*innen bei der Sache waren, sprach für sich.“ Und wie ernst die Teilnehmer die Woche nehmen, zeigt ein Blick auf das vergangene Jahr: „Eine Gruppe der Bozner Oberschule Galilei hat nach unserer Ausbildungswoche weitergearbeitet und eine App erstellt, die in Bozen den nächstgelegenen Defibrillator aufzeigt“, so Fronza.