Von: ka
Rom/Brixen/Bozen – Mit Robert Prevost ist heute (8. Mai 2025) erstmals ein US-Amerikaner zum Papst gewählt worden. Der neue Pontifex trägt den Namen Leo XIV. Bischof Ivo Muser hebt in einer ersten Reaktion zentrale Themen wie Frieden und soziale Gerechtigkeit hervor. In Südtirol erklingen morgen, Freitag, 9. Mai, um 12 Uhr alle Kirchenglocken zum Festgeläut.
Die katholische Kirche hat ein neues Oberhaupt: Der 69-jährige Kardinal Robert Prevost, Ordensmann, ehemaliger Bischof von Chiclayo in Peru und zuletzt Leiter der vatikanischen Bischofskongregation, wurde heute Donnerstag, zum 267. Papst der Kirchengeschichte gewählt. Er trägt den Namen Leo XIV. und folgt auf Papst Franziskus, der am 21. April 2025 verstorben ist.
„Ich kam von einer Veranstaltung und hörte plötzlich die Glocken des Bozner Doms läuten. Wir kennen noch nicht den Namen des neuen Papstes – und die Glocken läuten schon. Das ist typisch katholisch: Wir nehmen ihn auf, wir erwarten ihn, wir freuen uns darüber, dass wir wieder einen neuen Petrus haben. Das hat mich sehr berührt“, erzählt Bischof Ivo Muser.
Der neue Papst sendete unmittelbar nach seiner Wahl den österlichen Friedensgruß in die Welt – ein Zeichen, das Bischof Muser besonders würdigt: „Besonders bewegt hat mich, dass Papst Leo XIV. den Gruß des Auferstandenen in die Kirche und in die Welt gesendet hat. Das brauchen wir. Er hat dabei ganz bewusst Bezug genommen auf Papst Franziskus, der sich am Ostertag mit dem letzten Segen und einer letzten Runde über den Petersplatz von der Welt verabschiedet hat – so, als wollte er sie noch einmal umarmen. Papst Franziskus verlässt uns an Ostern, und der neue Papst begrüßt uns mit dem Gruß des Auferstandenen.“
Für Bischof Muser steht fest: Der neue Papst hat schon mit seinen ersten Worten zentrale Themen benannt, die die Kirche und die Gesellschaft gleichermaßen herausfordern. „Wir brauchen Frieden – Frieden im Herzen, Frieden in unseren Beziehungen, Frieden zwischen den Völkern. Und das alles hat mit gerechtem Frieden zu tun. Soziale Gerechtigkeit gehört in die Mitte des Evangeliums. Ich stelle mir vor, dass der neue Papst genau deshalb diesen Namen gewählt hat – in Erinnerung an Leo XIII. mit seiner großen Enzyklika Rerum Novarum zur Arbeiterfrage, zur sozialen Frage, zur sozialen Gerechtigkeit.“
Festgeläut, Gebetsgedenken und Beflaggung
Mit der Wahl von Papst Leo XIV. beginnt für die Weltkirche eine neue Etappe. Morgen, Freitag, 9. Mai 2025, wird in Südtirol nach dem Angelusläuten um 12 Uhr ein zehnminütiges Festgeläut mit allen Glocken erklingen.
Ab sofort wird im Hochgebet der heiligen Messe der Name des neuen Papstes genannt. Die Gläubigen sind eingeladen, ihn in ihr persönliches und gemeinsames Gebet einzuschließen. An Werktagen kann die „Messe für den Papst“ gefeiert werden.
Am Tag der Amtseinführung werden alle Kirchtürme festlich beflaggt. Auch dann läuten nach dem Angelus erneut alle Glocken. In den Fürbitten soll besonders für den neuen Papst und die Anliegen der Kirche gebetet werden.
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