Priesterweihe von H. Maximilian Maria Stiegler CanReg durch Bischof Ivo Muser

Priester mit brennendem Herzen

Sonntag, 30. April 2023 | 20:29 Uhr

Brixen/Neustift – Die Vorbereitung ist lang und intensiv, die Vorfreude und Aufregung sind groß: Eine Priesterweihe ist etwas ganz Besonderes und eine Priesterweihe in der Stiftbasilika von Neustift hat Seltenheitswert, denn die letzte fand vor 69 Jahren statt.

Zur Priesterweihe von H. Maximilian Maria Stiegler durch Diözesanbischof Ivo Muser konnte der Neustifter Prälat Eduard Fischnaller zahlreiche Priester und Gläubige aus nah und fern begrüßen, darunter Abt Jean Scarcella von Saint-Maurice, den Abtprimas der Konföderation der Augustiner Chorherren, und mehrere andere Äbte.

Giulia Lemke/Priesterweihe des Neustifter Chorherren Maximilian Maria Stiegler

In seiner Predigt sagte Bischof Muser zu H. Maximilian: „Das Erkennungssymbol für den heiligen Augustinus ist sein brennendes Herz. Sei ein Priester, dessen Herz brennt – für Christus und die Menschen. Mit den Worten aus den „Bekenntnissen“ des großen Kirchenvaters schicke ich dich als Priester auf den Weg: „Wirf dich auf den Herrn und fürchte dich nicht. Er wird nicht ausweichen und dich nie fallen lassen. Wirf dich unbesorgt auf ihn. Er wird dich auffangen und heilen.“ Und jetzt, lieber H. Maximilian, mache dich auf den Weg und bleibe auf dem Weg! Orientiere dich immer am starken und hoffnungsvollen Wort, das du selbst als Primizspruch an den Beginn deines Priesterseins gestellt hast: „Habt keine Angst. Öffnet, ja reißt die Türen weit auf für Christus!““

Giulia Lemke/Priesterweihe des Neustifter Chorherren Maximilian Maria Stiegler

Am Beginn des feierlichen Weiheritus bekundete H. Maximilian seine Bereitschaft, im Sinne der katholischen Kirche Priester zu sein, und versprach dem Bischof Ehrfurcht und Gehorsam. Als Zeichen seiner ungeteilten Hingabe an Gott legte er sich auf den Boden vor dem Altar, während die versammelte Gemeinde die Heiligen und Seligen um Fürsprache anrief. Auf die Handauflegung durch den Bischof und die übrigen anwesenden Priester sowie das Weihegebet folgten das Anlegen der liturgischen Gewänder (Stola und Messgewand) und die Salbung der Hände mit dem heiligen Chrisamöl. Schließlich überreichte Bischof Muser H. Maximilian Hostienschale und Kelch, denn eine wesentliche Aufgabe des Priesters ist es, das Sakrament der Eucharistie zu feiern. Der Weiheritus endete mit dem Austausch des Friedensgrußes zwischen dem Neupriester und dem Bischof sowie den übrigen Priestern.

Giulia Lemke/Priesterweihe des Neustifter Chorherren Maximilian Maria Stiegler

H. Maximilian zeigte sich zutiefst berührt von der Feier: „Incredibile, was für ein Wahnsinnsgefühl! Ich bin sehr dankbar für das, was ich heute empfangen durfte. Dankbar für alle, die mich bis hierher begleitet haben. Dankbar für den gelungenen Festtag, den die Neustifter, die Musikkapellen und der Stiftschor so schön gestaltet haben. Und ich bin gespannt auf das, was mich jetzt als Priester erwarten wird.“

Der Neupriester im Kloster Neustift

H. Maximilian Maria Stiegler CanReg wurde am 3. Februar 1994 in Neuschönau (Bayern) geboren. Nach dem Abitur absolvierte er im väterlichen Betrieb eine Ausbildung zum Automobilkaufmann. Danach ging er seiner Berufung nach: Von 2015 bis 2022 studierte er Katholische Theologie in Wien und Florenz. 2018 trat er in das Augustiner Chorherrenstift Neustift ein, wo er 2019 die Einfache Profess ablegte. Die Ewige Profess legte er 2022 am Hochfest des Ordensvaters Augustinus ab. Kurz darauf wurde H. Maximilian Maria von Diözesanbischof Ivo Muser zum Diakon geweiht. Derzeit unterstützt er H. Michael Bachmann CanReg in den Pfarren Kiens, Pfalzen, St. Sigmund, Terenten und Ehrenburg. H. Maximilian Maria will Menschen für den Glauben begeistern und tut dies auch als Religionslehrer in der Oberschule.

Giulia Lemke/Priesterweihe des Neustifter Chorherren Maximilian Maria Stiegler

Drei Fragen an den Neupriester

Es heißt, Sie hätten schon bei der Erstkommunion ihre Berufung gespürt. Trotzdem haben Sie nach dem Abitur zunächst eine Ausbildung als Automobilkaufmann gemacht …

Mein Vater hat ein Autohaus und ich wollte den Betrieb und diese Arbeit kennenlernen. Man hat ja auch dort mit vielen Menschen zu tun. Doch sehr schnell war klar: Ich möchte Priester werden und den Menschen helfen, diesen Jesus Christus kennen und lieben zu lernen.

Ihr Kindheitstraum ist in Erfüllung gegangen und Sie können endlich Ihrer Berufung nachgehen. Wie fühlen Sie sich?

Ich bin überglücklich. Ich liebe meine vielseitigen Aufgaben. Das Schönste ist für mich, die Heiligen Sakramente zu spenden und einfach den Menschen, ob alt oder jung, krank oder gesund, nahe zu sein. In der Seelsorgeeinheit Kiens fühle ich mich am richtigen Platz.

Giulia Lemke/Priesterweihe des Neustifter Chorherren Maximilian Maria Stiegler

Welches ist Ihr Primizspruch?

„Habt keine Angst!“ Diese Worte rief Jesus seinen Jüngern zu, als er mit ihnen auf dem See Genezareth unterwegs war: ICH – JESUS, euer Retter und Erlöser, der Sohn Gottes, bin da und alle Zeit mit euch! „Öffnet, ja reißt die Türen weit auf für Christus!“ Dieser Zusatz fasziniert mich. Er stammt von dem großen Papst Johannes Paul II., der diese Worte in seiner allerersten Predigt als Papst gewählt hat. Damals, 1978, vor Tausenden von Menschen auf dem Petersplatz. Es ist mein Leitmotiv, mir selber immer klarer zu machen und es allen weiterzugeben, dass wenn man diesem CHRISTUS folgt, nichts, aber auch gar nichts von dem, was das Leben schön, frei und abenteuerlich macht, fehlen wird. Im Gegenteil, ER nimmt nichts, aber ER gibt ALLES!

Giulia Lemke/Priesterweihe des Neustifter Chorherren Maximilian Maria Stiegler

Von: ka

Bezirk: Eisacktal