Meeting vom Verein „La Strada-Der Weg“

„Sich kümmern“

Mittwoch, 28. Februar 2024 | 19:47 Uhr

Bozen – Während sich das Wort “heilen” auf eine Handlung bezieht, bezeichnet „sich kümmern” eher eine innere Haltung, eine Beziehungsneigung. Aber warum „sich kümmern”? Wer ist an der Reihe? Welche Zukunft haben die pflegenden Berufe? Was für eine Welt wäre es, wenn diese Bereitschaft verschwinden würde? Dies sind die Fragen, die dem Titel des diesjährigen Meetings „Prendersi cura/Sich kümmern” zugrunde liegen. Das Meeting, das der Verein „La Strada-Der Weg“ seit 2018 jedes Jahr organisiert, ist keine Fachtagung, sondern eher ein Raum für Reflexion und Diskussion, der allen offensteht: Fachleuten und Nicht-Fachleuten gleichermaßen.

Die Wahl des Themas hängt auch mit der Tatsache zusammen, dass die nahe gelegene Stadt Trient die “Italienische und Europäische Hauptstadt der Freiwilligenarbeit 2024” ist.

Die Veranstaltung erstreckt sich über drei Tage, jeweils von 8.30 bis 17.00 Uhr, und sie findet an verschiedenen Orten statt: am Dienstag, 19. März in Meran im Schulinstitut Gandhi, unter dem Titel „Freiwillige, die sich kümmern“ sowie am Mittwoch, 20. März in Brixen an der Fakultät für Erziehungswissenschaften, zum Thema „Berufe im Dienste der Anderen” und am Donnerstag, den 21. März in Bozen, im Saal Rosenbach des Bürgerzentrums Oberau-Haslach, zum Thema „Die Gemeinschaft, die sich kümmert”.

An der Konferenz werden Referenten aus Italien, Österreich, Deutschland und der Schweiz persönlich oder per Videoübertragung teilnehmen. Ihre Beiträge werden durch Erfahrungsberichte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von “La Strada-Der Weg” vor Ort ergänzt.

Thematische Arbeitsgruppen werden eine unmittelbare Beteiligung bieten. Am ersten Tag, der dem Thema Freiwilligenarbeit gewidmet ist, werden wir die Veranstaltung mit einem Beitrag des ehemaligen Richters Gherardo Colombo eröffnen, der aufzeigen wird, wie die Freiwilligenar-beit in der italienischen Verfassung verankert ist.

Es folgen eine Analyse der Situation in der Freiwilligenarbeit im benachbarten Trentino und in Südtirol, sowie einige Beiträge über besondere Formen der Freiwilligenarbeit, wie zum Beispiel die Begleitung von Menschen an ihrem Lebensende oder die Freiwilligenarbeit bei schweren Katastrophen und Notfällen.

Es wird die Gelegenheit geben, sowohl aus säkularer als auch aus religiöser Sicht über die Suche nach Sinn und Werten zu diskutieren, welche die Erfahrungen der Freiwilligenarbeit prägen. Die Gesprächsrunde am Ende des Tages ist der Platz für einen interessanten Meinungsaustausch über die Freiwilligenarbeit zur Unterstützung junger Eltern, die Freiwilligenarbeit mit psychisch kranken Menschen und die Freiwilligenarbeit von Bürgern mit Migrationshintergrund.

Am zweiten Tag des Meetings, der den Pflegeberufen gewidmet ist, wird die Universität Bozen, die seit einigen Jahren ein regelmäßiger Partner des Treffens ist, Daten und Analysen zur Entwicklung und zu den Perspektiven der Pflegeberufe vorlegen, während Prof. Tobias Nickel Schampier aus Deutschland die Situation in der Bundesrepublik in diesem Bereich beleuchten wird.

Das Programm wird fortgesetzt mit Vorträgen über die Bedeutung der häuslichen Pflege und darüber, wie die beiden Landesschulen für Sozialberufe „Levinas” und „Hannah Arendt” zukünftige Sozialarbeiter für den Beruf vorbereiten.

In der abschließenden Gesprächsrunde geht es um die Rolle des Erziehers und der Erzieherin in der Schule und darum, wie Erziehungs- und Ausbildungserfahrungen in der Kindheit und Jugend dazu bei-tragen können, dass man sich beruflich und nicht nur der Fürsorge für andere widmet.

Am dritten Tag, der den ehrgeizigen Titel „Die Gemeinschaft, die sich kümmert” trägt, werden wir mit dem Philosophen Ivo Lizzola und dem Psychotherapeuten Leopoldo Grosso darüber nachdenken, wie eine ganze Gemeinschaft sich wirklich um die Schwächsten kümmern kann und welche politische Rolle die Erzieher und Pädagogen in diesem Zusammenhang spielen.

Anschließend wird der Schulleiter David Augscheller das Konzept einer multikulturellen Schule vorstellen, die sich in einem ständigen Dialog mit ihrem Umfeld befindet. Danach folgen weitere Vorträge über eine Stadt, die auf die Bedürfnisse der Menschen eingeht.

In der abschließenden Gesprächsrunde werden wir einige konkrete Inklusionsprojekte vorstellen, wie den sozialen Garten, die Verbindung zwischen Stadt und Gefängnis, die Unterstützung der Unsichtbaren, d. h. der Menschen, die niemand zu bemerken scheint und mit Überlegungen zur Bedeutung von Solidaritätsinitiativen aus der Welt der gewinnorientierten Betriebe schließen.

Die Theatertruppe “Gianteatro”, ein auf die theatralische Improvisation spezialisiertes Schauspielertrio, wird bei an allen drei Tagen der Tagung anwesend sein. Ihre Aufgabe wird es sein, von Zeit zu Zeit die Bühne zu betreten, um auf unterhaltsame Art und Weise die soeben erarbeiteten Inhalte zusammenzufassen.

Wie in der Vergangenheit findet das Meeting in Verbindung mit der “20. Aktionswoche gegen Rassismus” statt, die vom 18. bis 24. März von der UNAR (Nationale Stelle gegen Rassendiskriminierung) ver-anstaltet wird. Die Teilnahme ist kostenlos. Um sich anzumelden, laden Sie bitte das Anmeldeformular von der Home-page des Vereins “La Strada-Der Weg” (www.lastrada-derweg.org”) herunter und senden Sie es an mee-ting@lastrada-derweg.org.

Von: mk

Bezirk: Bozen, Burggrafenamt, Eisacktal