Von: mk
Bozen – Am Montagabend hatte die Landesleitung des Alpenvereins Südtirol zum Informationsabend geladen und rund 80 Funktionäre aus den 35 Sektionen waren der Einladung gefolgt und diskutierten eifrig mit. Präsident Georg Simeoni: „Bei uns gelten basisdemokratische Prinzipien. Wir sind ein Verein voller Leben. Oft wird in der Sache hart diskutiert, das ist in der Meinungsbildung gut so. Es ist aber auch wichtig, dass demokratisch getroffene Entscheidungen schlussendlich von allen getragen und Vorhaben gemeinsam umgesetzt werden.“ Eine breite Solidaritätsbekundung für die Alpenvereinsführung gab es auf Initiative der ehemaligen Vorsitzenden.
Der Rücktritt einzelner Mitglieder in den AVS-Gremien hatte jüngst eine mediale Debatte entfacht. Die Landesleitung des Alpenvereins Südtirol legte deshalb Wert darauf, die ganze Angelegenheit bei einem Informationsabend zu erörtern und klarzustellen. Moderiert wurde der Abend von Journalistin Gudrun Esser, die für eine ausgleichende und sachliche Diskussion sorgte.
Höchster Organisationsgrad, 150 Jahre Tätigkeit
Eingangs präsentierte das designierte Landesleitungsmitglied Peter Righi eine Bilanz über die Tätigkeit der vergangenen Jahre und nannte einige Erfolgszahlen: „150 Jahre Tätigkeit, 71.800 Mitglieder – die Zahl hat sich in den vergangenen 16 Jahren verdoppelt – und ein Anteil von etwa 18 Prozent der Südtiroler Bevölkerung. Diese Fakten können sich sehen lassen.“ Damit weißt der AVS weltweit den höchsten Organisationsgrad im Verhältnis zur Bevölkerung auf. Interessantes Detail über die Arbeit im Verein: Von den 507 Beschlüssen von Landesleitung und Präsidium in den vergangenen fünf Jahren wurden 96,5 Prozent einstimmig gefasst.
Reger Austausch und Diskussion
Zu einem regen Austausch kam es im Anschluss an die Präsentation, bei welchem auch den einzelnen Zurückgetretenen die Möglichkeit geboten wurde, ihr Sicht der Dinge zu schildern. Vizepräsident Elmar Knoll dazu: „In den Medien ist das Bild entstanden, als ob der AVS in Krise sei. Dem ist nicht so. Wo Menschen und Meinungen zusammenkommen, gerade bei über 70.000 Mitgliedern, da können schon mal Ideen aufeinanderprallen.“ Vizepräsidentin Ingrid Beikircher pflichtete ihm bei: „Wir müssen jetzt wieder nach vorne schauen. Den AVS gibt es erfolgreich seit 150 Jahren und wir werden dafür sorgen, dass es ihn noch weitere 150 Jahre gibt.“ Eine breite Solidaritätsbekundung gab es auf Initiative der ehemaligen Vorsitzenden und Ehrenmitglieder, die der Alpenvereinsführung ihre Anerkennung aussprachen.
Gemeinsames in den Mittelpunkt rücken: Einsatz für Natur und Berg
Auch Präsident Georg Simeoni plädierte dafür, das Gemeinsame in den Mittelpunkt zu stellen: „Unser Einsatz gilt dem Thema Natur und Berg. Heute wie auch in Zukunft. Unsere Erfolgsfaktoren im AVS sind die vielfältige Tätigkeit, der ehrenamtliche Einsatz und die klaren Positionen, die wir vertreten.“ Zu den nächsten Schritten zur Besetzung der vakanten Funktionen erklärte er: „Wir unterstützen die Sektionen bei der Suche nach geeigneten Leuten. Wir werden die Gremien einberufen, damit sie ihre Arbeit wahrnehmen können. Zudem wird sich die Landesleitung treffen und die nächsten Schritte festlegen.“