Von: ka
Bozen – Viele glauben, er sei momentan der bedeutendste Pianist der Welt. Er selbst würde sich gegen einen solchen Superlativ wehren, das heißt. falls der Musiker überhaupt Interviews gäbe. Entkräften lässt sich diese Einschätzung schlecht, über ihren Wahrheitsgehalt darf man sich im Rahmen des Busoni Klavierfestivals ein eigenes Bild machen. Nur zwei Tage nach seinem Auftritt bei den Salzburger Festspielen ist die Legende Grigory Sokoloverneut in Bozen zu erleben. Im Konzerthaus in der Dantestraße spielt er am Donnerstag um 20:30 Uhr ein vollständig romantisches Programm: Robert Schumanns Arabeske C-Dur op. 18 und die Fantasie C-Dur op. 17, Frédéric Chopins Nocturnes H-Dur op. 32/1 und As-Dur op. 32/2 sowie die Sonate b-Moll op. 35. Sokolovs Ruf ist erfreulicherweise so groß geworden, dass er auch Besucher anlockt, die vielleicht sonst nie ein Klavierrecital besuchen – zu erkennen sind diese “Sokolov-Novizen” vor allem daran, dass sie schon nach der ersten oder zweiten Zugabe gehen oder nach der sechsten Zugabe weiterklatschen. Denn man darf aus Erfahrung davon ausgehen, dass Sokolov im Anschluss an das offizielle Programm noch (in der Regel sechs) erlesene Zugaben gewährt, die fast den Rang eines eigenen Klavierabends erlangen. Ein absolutes Muss – nicht nur für Klavierliebhaber.
Donnerstag, 11. August 2016, 20:30 Uhr, Konzerthaus Bozen
GRIGORY SOKOLOV Klavier
Robert Schumann
Arabeske Op. 18
Fantasie C-Dur, Op. 17
Fryderyc Chopin
2 Nocturnes Op. 32
Klaviersonate Nr. 2 b-Moll, Op. 35
Grigory Sokolov
„Grigory Sokolov ist und bleibt der wesentlichste Pianist unserer Tage..“
Salzburger Nachrichten, Karl Harb
Grigory Sokolov ist zweifelsohne einer der größten Pianisten unserer Tage. Anti-Star par excellence, zurückhaltend und fern von Exzentrik und Glamour, wird Sokolov heute von einer begeisterten und geradezu frenetischen Anhängerschaft gefeiert. Die internationale Kritik rühmt besonders die unendliche Tiefe seiner musikalischen Welt, seine absolute technische Kontrolle sowie die immer wieder überraschende Originalität seiner Interpretationen. In Leningrad geboren, beginnt Grigory Sokolov das Klavierstudium als Fünfjähriger. Schon im Alter von sechzehn Jahren erregt er internationale Aufmerksamkeit, als er den ersten Preis des Tschaikowsky-Wettbewerbs in Moskau gewinnt. In all den Jahren seiner Karriere war Grigory Sokolov in den wichtigsten Konzertsälen der Welt zu Gast und blickt auf eine Zusammenarbeit mit bedeutenden Orchestern zurück. Vor einigen Jahren hat Grigory Sokolov beschlossen, sich ausschließlich auf Soloabende zu konzentrieren. Er gehört inzwischen zu den wenigen Pianisten, die von den großen europäischen Konzertsälen regelmäßig jede Saison eingeladen werden.
www.bolzanofestivalbozen.it.