Von: luk
Brixen – Agamemnons “Heimkehr” auf die Bühne des Bischöflichen Gymnasiums in Brixen war eine auf allen Ebenen gelungene. Joseph Reschs Drama aus dem Jahre 1750, das Anleihen aus Homers Ilias und Odyssee nimmt, begeisterte das Premierenpublikum im Parzivalsaal. 268 Jahre nach seinem Entstehen wurde das in Neulatein verfasste Schultheaterstück erstmals auf Deutsch aufgeführt.
Das Ensemble, bestehend aus Schülerinnen und Schülern der fünften, sechsten und siebten Klasse des Klassischen Gymnasiums, brachte den schweren Stoff mit einer großen Leichtigkeit auf die von Norbert Seeber konzipierte Bühne. Regisseur Georg Paul Aichner inszenierte so manche Szene mit einem Augenzwinkern und überführte das über zweieinhalb Jahrhunderte alte Drama in die moderne Zeit, wenngleich die Themen zeitlos sind. Mitten in den Wirren des trojanischen Krieges geht es um Liebe, Macht und Moral. Und am Ende siegt das Gute.
Die Aufführungen finden im Rahmen des Forschungsprojektes “Brixner Schultheater im 18. Jahrhundert: Edition und Übersetzung der neulateinischen Dramen von Joseph Resch” der Universität Innsbruck statt. Angeführt vom Projektleiter Wolfgang Kofler und dem ehemaligen österreichischen Bundesminister für Wissenschaft und Forschung Karlheinz Töchterle, war eine große Abordnung der Universität nach Brixen gekommen, um die Wiederauferstehung der erforschten Texte mitzuerleben. Auch der Regens des Vinzentinums und Generalvikar der Diözese Bozen-Brixen Eugen Runggaldier lies sich die Premiere nicht entgehen, die bei einem gemeinsamen Umtrunk einen gemütlichen Ausklang fand.