Von: luk
Bozen – Paradoxien und Widersprüche haben Philosophen und Mathematiker nicht selten in Sinnkrisen gestürzt. Nicht beirren ließen sich die jugendlichen Teilnehmenden der “Talente Tage” gestern und heute an der Fortbildungsakademie Schloss Rechtenthal in Tramin. “Kann man mit endlich vielen Faktoren die Liebe erklären? Genügt mathematische Intuition als Begründung?”, fragte sich Magdalena aus Bozen. Heftig diskutiert wurde darüber im Workshop “Alle Südtiroler sind Lügner”. Der Aufbau von logischen Aussagen und der Unterschied zwischen Wahrheit und Beweisbarkeit beschäftigte alle Beteiligten.
Von Paradoxien und vernetzten Sensoren
Wie man mit Sensoren arbeitet, die Daten mit einem selbst geschriebenen Programm auswertet und anschließend per Funk an einen Personal Computer überträgt, lernten die Schülerinnen und Schüler im Workshop “Vernetzte Sensoren”. “Von Elektrosensoren machen wir täglich Gebrauch. Der Workshop gab mir einen tollen Einblick ins Thema!”, berichtete Florian aus Brixen. Andjela und Natalie aus Meran waren sich einig: “Vorkenntnisse aus Physik und Informatik waren notwendig. Wenn es dann aber doch noch schwierig wurde, wurden wir sehr gut unterstützt!”
Wie schaukelt ein Mobile? Wieviel Wasser befindet sich in den Auffangbecken eines Wassertanks, wenn er leer ist? “Die Mathematik liefert Techniken und Theorien, um Phänomene zu beschreiben”, erklärte der Mathematiker Werner Frei. “Die Informatik versucht, sie zu simulieren und informatisch zu beschreiben”, ergänzte der Informatiker Alfredo Lochmann – beide Referenten des Workshops “Mathematik – dynamisch betrachtet”. Zwischen einfachen Modellen und komplexen Systemen bewegten sich die Teilnehmenden dieses Workshops. Sie diskutierten Lösungsansätze und beschrieben sie im Anschluss sowohl mathematisch als auch informatisch.
Begabungsförderung im Workshop
Auf Gruppendiskussionen und Debatten bereiteten sich die Teilnehmer des Workshops “Preparing for group discussion and debating in english” vor. “Ganz schön herausfordernd auf Englisch vor einem Publikum zu argumentieren”, resümmierte Nadia aus Sankt Ulrich. “Es war anspornend und ich habe viel dazugelernt”, ergänzte Mashun aus Bruneck. Kommunikationsfähigkeit und Techniken effizienter Debattierer stellten die Jugendlichen dann bei der Abschlusspräsentation unter Beweis.
Angeboten werden die Talente Tage seit neun Jahren vom Arbeitsbereich der Begabungs- und Begabtenförderung an der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion. Referentinnen und Referenten waren auch dieses Jahr Lehrpersonen aus Oberschulen von Bozen und Meran. “Wenn engagierte Schülerinnen und Schüler mit engagierten Lehrpersonen zusammenarbeiten, entstehen intensive Lernmomente. Das sind wichtige Baustein gelungener Begabtenförderung”, unterstrich Organisatorin Siglinde Doblander.