„Atlas zur tirolerischen Alltagssprache“

Umfrage zur Tiroler Alltagssprache: Aus Südtirol fehlen Antworten

Mittwoch, 29. Mai 2019 | 12:32 Uhr

Innsbruck – Im Rahmen eines germanistischen Seminars an der Universität Innsbruck wird die Alltagssprache in Nord-, Ost- und Südtirol erhoben. Die Erhebung findet wöchentlich mittels Online-Fragebögen von März bis Juni in insgesamt zehn Runden statt.

Der Projektleiter Dr. Konstantin Niehaus und seine Studierenden wollen untersuchen, wie sich die Sprache, die gewöhnlicherweise in einem Ort gesprochen wird, regional unterscheidet – egal, ob diese eher Dialekt, Hochdeutsch oder etwas Dazwischenliegendes ist. Gerade aus Südtirol würden noch Antworten fehlen, die für die Ergebnisse sehr wichtig wären, so die Forscher.

Das Projekt adaptiert ein großes Onlineprojekt, den „Atlas zur deutschen Alltagssprache“ (AdA) für Nord-, Ost- und Südtirol. Dort liegen zwar bereits einige Ergebnisse für diese Regionen vor, allerdings liegen die Erhebungen teils mehrere Jahre zurück und haben gerade für Nord-, Ost- und Südtirol oftmals eine geringe Ortsdichte, wie es in einer Aussendung heißt. Niehaus und seine Studierenden erwarten regionale Unterschiede – besonders zwischen Stadt und Land –, aber auch weitere Unterschiede im Sprachgebrauch, nämlich je nach Alter, Geschlecht oder Beruf der Befragten. Die Ergebnisse werden von den Studierenden großteils selbstständig statistisch ausgewertet und anschließend kartiert. Zudem wird ein zeitlicher Vergleich mit den bisherigen Ergebnissen des AdA möglich sein, sodass die Studierenden überprüfen können, ob sich die Alltagssprache in Nord-, Ost- und Südtirol seit den frühen 2000er Jahren gewandelt hat.

Im Falle eines erfolgreichen Projektverlaufs bestehen Überlegungen, auch für weitere Gebiete – wie z.B. das deutsche Bundesland Bayern oder das österreichische Bundesland Salzburg – entsprechende Projektseminare mit Kooperationspartnern an geeigneten Universitäten anzubieten.

 

Von: luk

Bezirk: Bozen