Wissenschaftspreis der Stiftung Sparkasse

Uni Innsbruck: Umwelttechniker und Pharmazeut ausgezeichnet

Freitag, 24. November 2017 | 10:02 Uhr

Innsbruck/Bozen – Der Umwelttechniker Wolfgang Rauch und der Pharmazeut Hermann Stuppner werden heute an der Universität Innsbruck mit dem Wissenschaftspreis der Stiftung Südtiroler Sparkasse für außergewöhnliche Forschungsleistungen ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert.

Seit dem Jahr 2008 verleiht die Universität Innsbruck im Namen der Stiftung Südtiroler Sparkasse den „Wissenschaftspreis für außergewöhnliche Forschungsleistung der Stiftung Südtiroler Sparkasse“ als Würdigung für das wissenschaftliche Gesamtwerk von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der Universität Innsbruck. Konrad Bergmeister, Präsident der Stiftung Südtiroler Sparkasse, überreicht heute im Archäologischen Museum an der Universität Innsbruck den mit 10.000 Euro dotierten Preis an den Umwelttechniker Wolfgang Rauch und den Pharmazeuten Hermann Stuppner. „Um als erfolgreiche Universität Forschungsresultate auf diesem hohen internationalen Niveau vorweisen zu können, muss man engagierte wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben und diese auch entsprechend unterstützen und fördern“, sagt Rektor Tilmann Märk. „Und was könnte mehr motivieren, als die öffentliche Anerkennung hervorragender Leistung, eine Anerkennung, die oftmals ohne Sponsoren aus dem Wirtschafts- und Bankenbereich nicht möglich wäre. So gilt mein Dank der Stiftung Südtiroler Sparkasse und ihrem Präsidenten Konrad Bergmeister für die großzügige Unterstützung der Universität Innsbruck.“

Wassermanagement für die Zukunft

Der Umgang mit Trinkwasser, Abwasser und Niederschlag im Umfeld von Siedlungen ist eine komplexe Herausforderung für die Planung und im Betrieb. Die entsprechende Infrastruktur muss ihre Aufgabe über Jahrzehnte hinweg zuverlässig erfüllen und wird durch demographische Entwicklungen und den Klimawandel mit immer neuen Problemen konfrontiert. Wolfgang Rauch vom Arbeitsbereich Umwelttechnik am Institut für Infrastruktur der Universität Innsbruck ist einer der weltweit führenden Experten auf dem Gebiet der integrierten Siedlungswasserwirtschaft. Er beschäftigt sich mit der Modellierung, Softwareentwicklung und Systemanalyse der urbanen Wasserwirtschaft. Insbesondere seine Arbeiten zu den integrativen Aspekten der gesamten städtischen Wasserinfrastruktur gehören zu den Grundlagen des Fachgebietes. In den letzten Jahren hat Wolfgang Rauch sich besonders um die Einbindung moderner Methoden der Informatik im Fachgebiet bemüht und konnte sich hier als international anerkannte Autorität etablieren.

Wolfgang Rauch wurde 2002 als Professor für Siedlungswasserwirtschaft an das Institut für Infrastruktur berufen, das er seit 2005 auch leitet. Er hat unter anderem das internationale Joint Commitee on Urban Drainage geleitet, das Programmkomittee der Internationalen Water Association (IWA) und er ist Herausgeber der Zeitschrift Water Science and Technology. 2015 wurde er als IWA Fellow ernannt.

Naturstoffe für die Medizin

Rund 60 Prozent der auf dem Markt befindlichen Arzneimittel gehen direkt oder indirekt auf Naturstoffe zurück, wie sie in Heilpflanzen gefunden werden. Hermann Stuppner hat wesentlich zur Entdeckung von neuen pharmakologisch interessanten Naturstoffen beigetragen und neue Konzepte und Ideen für die Entwicklung moderner Phytotherapeutika entwickelt. Schwerpunkte seiner Forschungstätigkeit sind die Analytik, Isolierung, Strukturaufklärung und Ermittlung der Bioaktivität von Sekundärstoffen höherer Pflanzen. Ein besonderes Anliegen ist ihm die Untersuchung der einheimischen Pflanzenwelt, wovon vor allem seine langjährige Edelweiß-Forschung zeugt.

Hermann Stuppner ist seit 2001 Professor für Pharmakognosie am Institut für Pharmazie der Universität Innsbruck und leitet hier eine international anerkannte Forschungsgruppe im Bereich der moderne Phytoforschung. Seit 2006 ist Stuppner Präsident der Herbal Medicinal Products Platform Austria. Er arbeitet in zahlreichen nationalen und internationalen Projekten. Besonders erwähnenswert ist das Netzwerkprojekt „Drugs from Nature Targeting Inflammation“, das er als Koordinator sechs Jahre lang betreut hat und das für die Pharmakognosie in Österreich eine Art Meilenstein darstellt. Für seine Forschungsleistungen wurde Hermann Stuppner unter anderem mit dem Bruker Award, dem Phoenix Pharmacy Award und dem Herba Award der Stadt Innsbruck ausgezeichnet.

Die Verleihung des Preises findet am heutigen Freitag um 12.00 Uhr im Archäologischen Museum der Universität Innsbruck statt.

Von: ao

Bezirk: Bozen