Von: mk
Brixen – Bei der traditionellen Donnerstagstagung haben sich gestern im Brixner Priesterseminar Priester, Bestatter und in der Seelsorge Tätige über grundsätzlichen Überlegungen zur Unterscheidung von Erd- und Feuerbestattung und die Erwartungen der Trauernden ausgetauscht.
Die Feuerbestattung entwickelt sich mehr und mehr zur bevorzugten Bestattungsform im städtischen Raum und auch in den Dörfern. Gründe dafür sind praktischer, hygienischer und ökonomischer Natur, beispielsweise Raummangel und vereinfachte Pflege des Beisetzungsortes am Friedhof. Priester, Diakone und Bestatter werden zunehmend mit dieser Praxis konfrontiert, aber auch andere Menschen, die in die Trauerbegleitung und in die Vorbereitung und Umsetzung der Begräbnisliturgie eingebunden sind.
Goffredo Boselli, Mitglied der Ordensgemeinschaft in Bose und Berater der Italienischen Bischofskonferenz im Bereich Liturgie, stellte in seinem Referat fest, dass die Praxis der Feuerbestattung in Europa über Jahrhunderte hinweg keine kulturelle Verankerung besaß und dass die heutige Praxis vorrangig einen technischen Charakter besitzt. Auf dem Hintergrund der Entwicklungen und der Sorge der Kirche um die Trauernden befasste sich P. Ewald Volgger, Professor für Liturgie an der Phil.-Kath. Hochschule Brixen und an der Kath. Privatuniversität Linz, mit der Frage, wie im Falle der Feuerbestattung angemessene und würdige Formen der Begräbnisfeier entwickelt werden können. Im Schlussstatement forderte Bischof Ivo Muser dazu auf, in all den neuen und bewährten Formen der Verabschiedung vorrangig die Botschaft der Auferstehung durchleuchten zu lassen.
Die heutige Tagung war nicht die einzige Veranstaltung zum Thema. Stefan Huber, Referent für Liturgie: „Wir bieten im neuen Jahr für pfarrliche Mitarbeiter und Bestatter im pfarrlichen Auftrag eine entsprechende Ausbildung zur Begleitung bei der Urnenbeisetzung an. Die Kirche soll, wo es erwünscht und möglich ist, mit ihrem Beistand präsent sein.“