Von: mk
Bozen – Im Rahmen der regionalen Tanzsaison gastiert am 23. November Balletto Civile am Stadttheater Bozen: Auf dem Programm das Stück Before Break, das sich frei an “Der Sturm” von william Shakespeare inspiriert. Im Jahr 2016 jährt sich sein Tod zum 400. Mal.
Die Nomandengruppe – wie sich das Ensemble selbst definiert – wurde 2016 mit dem Premio Hystrio für Corpo a corpo ausgezeichnet, ein renommierter Preis, der von der gleichnamigen Fachzeitschrift vergeben wird.
Das künstlerische Schaffen des Ensembles wird von einer starken ethischen Komponente geprägt. Die Leitung obliegt der ausdrucksstarken Tänzerin und Choreografin Michela Lucenti. Dabei baut Balletto Civile auf das das Prinzip, dass künstlerische Gesichtspunkte im Einklang mit ethischen Gesichtspunkten stehen müssen. Der Drang zu Tanzen soll auch dazu führen, jeden Tag auch im eigenen Mann – bzw. Frausein gestärkt zu werden. Tanz ist doe grundlegende Ausdrucksform der Kompanie und bewegt sich hin zum Totalen Theater das – je nach Kreation – auch mit Gesang, Schauspiel oder Livemusik spielt.
Before break wurde im September beim Ravello Festival uraufgeführt und ist Teil einer tieferen Auseinandersetzung mit Shakespeare – so wie auch Killing Desdemona, das sich am Othello orientiert. Wie bereits erwähnt basiert Before break auf dem Sturm – jener Komödie, die mit den Widersprüchlichkeiten spielt, die dem Menschsein zu Grunde liegen. Michela Lucenti und Maurizio Camilli, die Gründer der Kompanie, nehmen das Stück als Ausgangspunkt um das Heute zu erzählen: der Mensch im Bewusstsein und der Akzeptanz seiner Vergänglichkeit und Unvollständigkeit. Sie laden dazu ein über die Endlichkeit des Menschseins nachzudenken um die Gesellschaft von der Auseinandersetzung hin zu Begegnung zu führen.
“Guten Abend, meine Damen und Herren, Sie haben 60 Minuten, um zu entscheiden, wem Sie vergeben”. Mit diesem provokanten Satz eröffnet Prospero das Stück und stellt eine Sanduhr auf die Bühne. So beginnt Before break (Vor dem Bruch) und ist als vielschichtige und mitreißende Einladung zu verstehen, das Augenmerk von der Rache weg und hin zur Vergebung zu legen.
Auf der magischen Insel entflechtet sich eine poetische Auseinandersetzung die verschiedene Beziehungen freilegt: zwischen Theater und Leben, zwischen Vätern und Söhnen – auf der Bühne steht auch der Vater von Michela Lucenti. Dynamisch verschmelzen die verschiedenen Tanzstile, von der zeitgenössischen Bewegungssprache hin zum Hip Hop, angetrieben von einem live DJ Set und der Originalmusik der kanadischen Cellistin Julia Kent.
Im Stadttheater Bozen
am 23. November um 20.30 Uhr
Tickets sind an der Kasse des Stadttheaters erhältlich