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Webinars für Austausch mit Schulen und Familien

Montag, 22. Februar 2021 | 22:03 Uhr

Bozen/Brixen – Seit bald einem Jahr ist Südtirols Bildungssystem infolge der Pandemie mit bisher nicht gekannten Herausforderungen und Unsicherheiten konfrontiert. In einer Webinar-Reihe der Fakultät für Bildungswissenschaften wird nun Bilanz über dieses Ausnahmejahr gezogen und Familien und allen Stakeholdern im Bereich Bildung die Möglichkeit gegeben, in moderierten Gesprächen ihre Erfahrungen und Fragen mit Bildungswissenschaftlerinnen der unibz zu diskutieren. Den Start machen am 2. März 2020 Prof. Iris Nentwig-Gesemann sowie Prof. Gerald Wallnöfer – mit der Fragestellung, was Kinder und Jugendliche aus pädagogischer Sicht in Krisen brauchen.

Schulen und Kindergärten gehören zu jenen Bereichen, die besonders stark von Covid-19 betroffen sind. Die Diskussionen um Schließungen oder Öffnungen und die teilweise Verlegung von Bildung und sozialen Beziehungen in den digitalen Modus hat Kinder und Jugendliche genauso gefordert wie ihre Eltern sowie Lehrpersonen und Pädagoginnen. Gleichzeitig hat die Pandemie aber auch in diesem Bereich neue Möglichkeiten aufgezeigt, bisher nicht gekannte Stärken zum Vorschein gebracht und den Erwerb neuer Kompetenzen beschleunigt, die das Bildungssystem auch nach überstandener Pandemie verändern werden.

Umso wertvoller ist es in der anhaltend schwierigen Situation, Kräfte zusammenzulegen sowie sich zu Erfahrungen, Erfolgen und Problemen auszutauschen. Erst recht, wenn dabei alltägliche Erfahrungen von Familien, Lehrkräften und Pädagoginnen und das Know-how von Bildungswissenschaftlerinnen zusammengelegt werden. An der Fakultät für Bildungswissenschaften der Freien Universität Bozen wurde ein solcher Austausch nicht zuletzt im Bereich der Inklusion bereits erfolgreich praktiziert. Mit der neuen Webinar-Reihe „Bildung in Zeiten der Pandemie: Im Gespräch mit Expertinnen“ soll nun der Dialog zwischen Universität und der Schul- und Elternwelt noch weiter intensiviert werden. „Mit vorläufig vier Webinars zu aktuellen Herausforderungen in Schule und Kindergarten wollen wir einen konkreten und niederschwelligen Beitrag zur Bewältigung dieser Krise leisten“, so der Dekan Prof. Paul Videsott.

Was haben wir bisher gelernt und gut geschafft, wie und wo gibt es noch Aufholbedarf? Was kann die Forschung Schulen und Familien in Bereichen wie Allgemeine Pädagogik, Fachdidaktik, Psychologie oder auch Bewegung und Wohlbefinden mitgeben, um Bildung und das Erfüllen sozialer wie emotionaler Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen trotz der aktuellen Probleme möglichst gut gewährleisten zu können? Und welche kurz- aber auch langfristigen Folgen wird dieses Ausnahmejahr auf Kindergarten und Schule haben? Zwischen Anfang März und Mitte April stehen dazu in vier, je einstündigen, Online-Treffen jeweils zwei Dozent*innen der Fakultät für Bildungswissenschaften Rede und Antwort.

Den Anfang machen am 2. März 2021 Prof. Iris Nentwig-Gesemann, Expertin für Frühpädagogik, und Prof. Gerwald Wallnöfer, Experte für Sozialpädagogik mit einem Webinar zum Thema: Heranwachsen in Zeiten von Covid: Kinder und Jugendliche pädagogisch gut durch Krisen begleiten“. Darin werden sie beleuchten, wie die Resilienz von Kindern in Krisen gestärkt werden kann und welche Chancen, Herausforderungen und Bedürfnisse sich durch Homeschooling, Onlineunterricht, nicht kontinuierliche Beziehungen zu Pädagoginnen und Gleichaltrigen sowie die unausweichliche Konfrontation mit globalen Themen ergeben. Ein zweites Webinar in deutscher Sprache wird sich am 30. März 2021 dem Thema „Wenn Didaktik digital wird: Vorläufige Bilanz eines Ausnahmesjahres“ widmen. Ulrike Stadler-Altmann, Professorin für Allgemeine Didaktik/Schulpädagogik, und Sven Nickel, Professor für Erstlesen und Erstschreiben, reflektieren darin die Folgen des digitalen Schubs infolge der Coronapandemie und geben Anregungen, was pädagogische Fachkräfte und Lehrpersonen aus didaktischer Sicht einbringen können.

Zwei weitere Webinare werden in italienischer Sprache stattfinden. Am 16. März wird es im Gespräch mit den Sportdidaktikern Prof. Attilio Carraro und Patrizia Tortella darum gehen, wie wichtig Sport und Bewegung für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist und wie dieses Bedürfnis trotz Einschränkungen infolge der Pandemie gewährleistet werden kann. Am 15. April stehen dagegen mit Prof. Antonella Brighi und Prof. Demis Basso psychologische Folgen und Problematiken der Pandemie und Lösungsmöglichkeiten im Mittelpunkt.

Die Webinare finden jeweils am Dienstag, den 2., 16. und 30. März sowie am Donnerstag, den 15. April 2021 von 17.00 bis 18.00 Uhr auf der Plattform Teams stand. Nach einem moderierten Gespräch mit den Referenten, gibt es für die Teilnehmenden die Möglichkeit, über Chat Fragen zu stellen und Anregungen und eigene Erfahrungen einzubringen. Die Teilnahme ist kostenlos, allerdings ist aus Datenschutzgründen eine Anmeldung erforderlich. Die Links dazu finden sich auf der Webseite der Webinarreihe unter http://bit.ly/webinar_Biwi21

Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, wird bei Interesse eine baldige Anmeldung empfohlen.

 

Von: bba

Bezirk: Bozen, Eisacktal