Von: ka
Bozen – „Märtyrer für die Werte, auf denen ein freies Europa gründet. Zeitlose Vorbilder für alle, die für eine gerechte Welt kämpfen.“ Diese Worte fand Matthias von Wenzl, Vorsitzender der sh.asus für die Mitglieder der Wiederstandsorganisation „Weiße Rose“, die 1943 aufgrund ihres unerschrockenen Kampfes gegen das NS-Regime hingerichtet wurden. Ihrer wurde am Samstag in der Landeshauptstadt mit einer kurzen Zeremonie gedacht. Sophie und Hans Scholl sowie Christoph Probst waren gewöhnliche Studierende, die mit antifaschistischen Flugblättern ihre Mitstudierenden „wachrütteln“ wollten. „Sie gaben ihr Leben für eine lebenswerte, humane Zukunft für ihre Kommilitonen. Wir Studierende sind gefordert, das Beispiel der Geschwister Scholl zu würdigen, indem wir gegen den Hass, die Desinformation und gegenseitige Verachtung vorgehen, die das gesellschaftliche bzw. politische Klima im Westen vergiften – jeder in seinem Alltag und auf seine Weise“, so der Vizepräsident Julian Nikolaus Rensi.
Die HochschülerInnenschaft fordert weiterhin, den Universitätsplatz zu Ehren der studentischen Widerstandshelden umzubenennen. Der Bozner Geschwister-Scholl-Platz liegt aktuell zu weit außer Reichweite der Uni; bei einer Umbenennung des zentralen Universitätsplatzes könnte man das Andenken an den Widerstand jedoch stärker im Alltag der Studierenden sowie der Bürgerinnen und Bürger allgemein, verankern. Auch solche symbolpolitischen Schritte haben ihre Berechtigung, so der Vorsitzende. Die Politik lebe heute auch davon, „Zeichen zu setzen“ gegen die Feinde der demokratischen Ordnung, und was vor einigen Jahren noch als reine bürokratische und finanzielle Verschwendung abgetan worden wäre – die Umbenennung eben – ist in Zeiten des wachsenden Rechtsradikalismus ein wichtiger erster Schritt. Der zweite muss im Bildungswesen ansetzen, so von Wenzl, mit dem Ziel, „jede Form des Neonazismus und Antisemitismus endgültig und wirksam aus den Köpfen zu verbannen.“