Von: mk
Bozen – „Mabuhay! Komm in die Mitte und erzähl uns deine Geschichte“, mit diesen Worten laden die Frauen aus dem Philippinen am Freitag, den 3. März zum ökumenischen Weltgebetstag ein, der in rund 170 Ländern gefeiert wird. Ein weiteres Fenster in die Welt wird geöffnet, im gemeinsamen Anliegen wird 24 Stunden rund um den Globus nach den Texten aus den Philippinen gebetet und durch „Informiertes Beten und betendes Handeln“ ein Zeichen der Solidarität gesetzt.
Ob es um die Geschichten von Frauen geht, die Opfer von häuslicher Gewalt oder des Sexhandels geworden sind, ob es um das Leben als Hausarbeits-Migrantin im eigenen Land oder im Ausland geht, oder um Frauengeschichten mit tiefen Wunden, die von Umweltkatastrophen verursacht wurden – man könne diese Geschichten nicht hören, ohne an die ungerechten Strukturen zu denken, die wirtschaftliche Ungleichheit festigen, ohne an die Folgen des Klimawandels und ohne an den verschwenderischen Lebensstil zu denken, der die Armen immer ärmer macht. Die Frauenbewegung fordert auf, Farbe zu bekennen, „Gottes Gerechtigkeit Wirklichkeit werden zu lassen“ und sich die Frage zu stellen: „Was ist denn fair?“
Jesus erzählt im Matthäusevangelium ein Gleichnis über die Gerechtigkeit im Reich Gottes: Arbeiter für den Weinberg werden zu unterschiedlichen Tageszeiten angeworben. Während er keinen Fehler darin sieht, großzügig zu geben, unabhängig von der erbrachten Leistung, dachten die Arbeiter, die den ganzen Tag arbeiteten, mehr zu erhalten als mit ihnen vereinbart wurde.
Die philippinischen Frauen kombinieren das Gleichnis mit dem Bild einer jungen Frau, die die Augenbinde abnimmt. Sie ist die Verkörperung der Gerechtigkeit, die es wagt, genau hinzusehen und die Lebenswirklichkeit der Menschen wahrzunehmen. In der Liturgie hören wir vom Leben der Frauen auf den Philippinen und von der Tradition des Dagyaw, mit welcher Mitgefühl und Sorge füreinander in die Tat umgesetzt werden.
„Gottes Sicht der Dinge stellt unsere auf den Kopf. Unser Macht- und Profitdenken wird von Gottes absoluter Unentgeltlichkeit überwunden. Er wendet nicht das Leistungsprinzip an, nein, er gibt allen, was sie zum Leben brauchen wird“, erklärt die Katholische Frauenbewegung.
Gottesdienste im ganzen Land
Die Katholische Frauenbewegung lädt ein, die Gedanken der philippinischen Frauen zum Thema „Was ist denn fair?“ zu hören und einen der über 120 Gottesdienste zu besuchen, die südtirolweit am 3. März 2017 gefeiert werden. Die Gottesdienste werden von italienisch- und deutschsprachigen, von katholischen und evangelischen Frauen vorbereitet und gestaltet, aber selbstverständlich sind auch Männer und Kinder eingeladen. Mit der Kollekte wird ein Zeichen weltweiter Solidarität durch Förderung von Projekten gesetzt. Allein in Südtirol wurden im vergangenen Jahr an die 26.000 Euro für Projekte auf Kuba gesammelt.
Einige Uhrzeiten am Freitag, 3. März und Orte:
Bozen: 18.00 Uhr, Dreiheiligenkirche, Duca d’Aosta Straße
Bozen: 9.00 Uhr, Dom (wird über Radio Grüne Welle übertragen)
Meran : 18.30 Uhr, Krankenhauskapelle
Brixen: 9.00 Uhr, Dom
Brixen: 19.30 Uhr, Erhards-Kirche (ökumenisch)
Neumarkt: 17.00 Uhr, Pfarrzentrum
Vierschach: 17.00 Uhr, Pfarrkirche
Margreid: 18.00 Uhr, Pfarrkirche
Tramin : 19.15 Uhr, Pfarrkirche
Atzwang: 19.30 Uhr, Ex-Schulgebäude
Samstag, 5. März
Innichen: 17.00 Uhr, Stiftskirche