Von: bba
Bozen – Die Corona-Pandemie brachte den Kultur- und Veranstaltungsbetrieb in Südtirol sowie weltweit größtenteils zum Erliegen. Die Schließung und Aussetzung des Spielbetriebs treffen die gesamte Branche hart, mit schwerwiegenden Folgen für die Beschäftigten.
Von Beginn an hielt sich die Stiftung Haydn an alle Verordnungen der Regierung und arbeitete an neuen Zielsetzungen und verschiedenen Szenarien zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Der Stiftung Haydn gelang es, den Rückgriff auf den Sozialfonds zu verhindern und die Arbeitsplätze im Orchester und in der Verwaltung zu sichern, um den Kontakt zum Publikum auch in dieser Phase aufrechtzuerhalten. Eine entscheidende Rolle spielten dabei die Gewerkschaftsvertreter, die mit großem Verantwortungsbewusstsein und im Einvernehmen mit der Direktion die vertraglichen Grundlagen erarbeitet haben, um die Wiederaufnahme zu ermöglichen.
„Seit Montag, dem 4. Mai, sind unsere Büros offiziell wieder geöffnet; Publikumsverkehr findet noch keiner statt. Die große Mehrheit der Beschäftigten arbeitet weiterhin von zu Hause aus”, so Valeria Told, Generalsekretärin der Haydn-Stiftung. „Im Grunde haben wir nie aufgehört zu arbeiten: Die Zwangspause wurde genutzt, um neue Ideen zu entwickeln und uns innovative Ziele zu setzen. Wobei wir unter Innovation in diesem Fall vor allem den Einsatz neuer Technologien verstehen. Als eine der wenigen Institutionen ihrer Art, beschreitet die Stiftung Haydn seit jeher innovative Wege, ohne dabei ihre lange künstlerische Tradition zu vergessen“.
Derzeit arbeitet die Stiftung Haydn an einem Plan zur Wiederaufnahme des Spielbetriebes, wobei der Schutz der Bevölkerung sowie der Mitarbeiter oberste Priorität hat. Vorgesehen sind zunächst weitere Online-Initiativen, wie Videos von Konzerten und Beiträgen von Künstlern für verschiedene Social-Media-Plattformen. Aber auch die Wiederaufnahme der Proben sowie deren Aufzeichnung und die Realisierung von Konzerten im Live-Stream (in Zusammenarbeit
mit der RAI) stehen auf dem Plan. Damit will man das Orchester dem Publikum wieder Schritt für Schritt näherbringen. Sobald es die Vorgaben erlauben, möchte die Stiftung Haydn unter Wahrung aller notwendigen Vorkehrungen – Distanzierung bzw. Schutzvorrichtungen – wieder live musizieren. Denkbar wären kleinere Ensembles oder Konzerte im Freien. „Wir bereiten uns mit diesen Initiativen auf den Neustart der Kultur- und Unterhaltungsbranche,
der natürlich auch mit den Gründungsmitgliedern abgesprochen wird“, schließt Valeria Told, „Nun heißt es, die nächsten Vorgaben abzuwarten, um festlegen zu können, wann wir mit den verschiedenen Initiativen starten können. Wir wollen dabei zuversichtlich bleiben: Der Blick in die Zukunft ermutigt und treibt uns an, uns immer wieder neu zu erfinden; er ist ein Katalysator für die Entwicklung neuer, kreativer Ideen.“