Von: mk
Bozen – Seit mehreren Wochen schafft es ein winziges Lebewesen nun schon, unser Leben zu bestimmen. Innerhalb kürzester Zeit wurde unser Alltag auf den Kopf gestellt und die gewohnte Routine jäh unterbrochen. Auch den Jugendlichen verlangt das Coronavirus so einiges ab: Freunde treffen – nicht möglich, Übernachten beim Freund – keine Chance, Fußballtraining – war einmal, dem Streit der Eltern entfliehen – geht nicht, das Zimmer einen Nachmittag lang für sich allein haben – Fehlanzeige.
„Das öffentliche Leben steht still, daheimbleiben ist das Gebot der Stunde. Diese Ausnahmesituation kann auch für viele Jugendliche eine Herausforderung sein“, sagt Michael Reiner, der Leiter der Jugendberatung Young+Direct. „Sich mit den Gleichaltrigen zu treffen, fällt zum Beispiel weg, stattdessen wird viel Zeit auf engem Raum mit der Familie verbracht. Der Drang nach Freiheit, den Jugendliche verspüren und in dem sie sich ohnehin schon oft als eingebremst erleben, erfährt nun eine zusätzliche Einschränkung. Die veränderte Lernsituation macht vielen Schülerinnen und Schülern Druck. Jugendliche Pärchen müssen jetzt eine Beziehung auf Distanz führen. Und manche junge Menschen, die alleine wohnen, sind plötzlich komplett auf sich selbst zurückgeworfen. Die aktuelle Situation birgt also einiges an Konflikt- und Krisenpotential. Nachdem ja auch viele Eltern unter Druck sind, sind Spannungen vorprogrammiert, und die können in Krisen münden, bei denen auch oder vor allem die Jugendlichen eine Unterstützung brauchen.“
Tanja Rainer, der Vorsitzenden des Südtiroler Jugendrings, ist das Wohlergehen der Jugendlichen gerade auch in der aktuellen Situation ein großes Anliegen. „Wir haben sofort alles daran gesetzt, um das Beratungsangebot für die Jugendlichen aufrechtzuerhalten, denn die Sorgen, Ängste und Probleme der Jugendlichen bleiben ja bestehen oder könnten sich sogar verstärken, wenn man bedenkt, dass die aktuelle Situation noch länger anhalten könnte“, betont sie.
„Aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen arbeiten alle unsere Mitarbeiter/innen derzeit von zuhause aus“, erklärt Kevin Hofer, der Geschäftsführer des Südtiroler Jugendrings. „Das bedeutet, dass wir zwar keine persönlichen Beratungsgespräche anbieten können, aber unsere Online-Beratungskanäle Whatsapp, E-Mail und Facebook und das Jugendtelefon sind für die Jugendlichen wie gewohnt erreichbar“, so Kevin Hofer. „Wenn Jugendliche also Schwierigkeiten haben oder in eine Krise geraten, finden sie auch jetzt Rat und Hilfe bei Young+Direct.“ Hier die Kontaktadressen:
Jugendtelefon: 0471 155 1551 Montag bis Freitag von 14:30 bis 19:30
Whatsapp: 345 0817 056 Montag bis Freitag von 14:30 bis 19:30
E-Mail: online@young-direct.it
Facebook: Unser Profil: Young+Direct Beratung Consulenza
Info: www.young-direct.it