Von: luk
Bozen – Fast ein Viertel der israelischen Bevölkerung sind Nichtjuden – der größte Teil davon muslimische oder christliche Araber, aber auch Beduinen, Drusen und Tscherkessen gehören zu den Minderheiten. Wie leben diese Gemeinschaften? Respektiert der Staat ihre Identität? Janiki Cingoli und Mohammad Darawshe, zwei führende Experten für den Nahen Osten und jüdisch-arabische Beziehungen, erörtern diese Fragen am 17. Oktober mit dem Bozner Publikum. Der Abend ist auch Anlass, die neue Südtiroler Vereinigung „Antenna“ vorzustellen, mit der die Experten für Föderalismus und Minderheiten von EURAC Research zusammenarbeiten: Gemeinsam wird man der Frage nachgehen, welche Mechanismen die Beziehungen zwischen Mehrheit und Minderheiten in Südtirol und Israel regeln und inwieweit die Südtiroler Autonomie ein Modell sein kann.
Darawashe gehört zur Leitung des Givat Haviva Center for a Shared Society, einer der größten und ältesten Institutionen, die sich für jüdisch-arabische Verständigung in Israel einsetzen. Wie aus dem Nebeneinander verschiedener Gruppen eine wahrhaft demokratische, auf Gleichheit und Dialog beruhende Gesellschaft entstehen kann, erörtert er mit dem italienischen Nahost-Experten Janiki Cingoli. Cingoli leitet das „Centro italiano per la pace in Medio Oriente”, das 1989 entstand, um den Dialog zwischen Juden, Palästinensern und Arabern zu befördern. An der Diskussion beteiligen sich auch Francesco Palermo, Leiter des Instituts für Föderalismus und Regionalismus von EURAC Research, Alberto Stenico, Präsident der neuen Vereinigung „Antenna“, Heiner Nicolussi-Leck, Präsident des Vereins PALISCO (Palestine Israel Cooperative) und der Theologe Paul Renner.
Der Diskussionsabend unter dem Titel „Der Weg des Dialogs zwischen Mehrheiten und Minderheiten: Südtirol und Israel im Vergleich“ findet am 17. Oktober um 17 Uhr am Sitz von Legacoopbund statt (Freiheitsstraße 35). Die Teilnahme ist kostenlos. Veranstaltungssprachen sind Italienisch und Englisch, eine Simultanübersetzung Englisch-Italienisch ist vorgesehen.
Die Veranstaltung wird von der Stiftung Südtiroler Sparkasse finanziell unterstützt.