Von: luk
Bozen – Die Ablehnung des Beschlussantrages zur automatischen Anerkennung des Studienabschlusses der Universität Bozen als Zweisprachigkeitsnachweis hat einige Reaktionen hervorgerufen. SVP-Landtagsabgeordnete Jasmin Ladurner verteidigt die Entscheidung: „Bei einer so wichtigen und sensiblen Sache, wie es die Zweisprachigkeitsprüfung in Südtirol ist, muss umso mehr die Devise ‚gleiche Regeln für alle‘ gelten.“
Laut den geltenden Bestimmungen können Studientitel nur dann für die Anerkennung als Zweisprachigkeitsnachweis herangezogen werden, wenn die entsprechenden Studiengänge vorwiegend in italienischer und/oder deutscher Sprache abgehalten werden. Universitäre Studientitel werden dann als „vorwiegend“ in italienischer oder deutscher Sprache bewertet, wenn mindestens 80 Prozent der entsprechenden Studiengänge in der angefragten Sprache absolviert wurden. Auch die Studienpläne der Freien Universität Bozen, der Claudiana sowie das integrierte Diplomstudium der Rechtswissenschaften der Universität Innsbruck werden nach diesem Gesichtspunkt überprüft.
„Die Sprache ist ein zentrales Thema der Autonomie. Eine automatische Anerkennung ohne Prüfung ist ein Problem. Es braucht einen Mindeststandard und ein Minimum der Überprüfung der Sprachkenntnisse. Eine Anerkennung ohne Gegenleistung wäre der falsche Weg”, betont Ladurner. Die einschlägige Regelung sei bereits mehrmals erweitert worden, auch in Anpassung an das europäische Zertifizierungssystem. Auch an der Uni Bozen werde nicht verlangt, dass die Studenten dreisprachig seien, man biete ihnen aber Kurse an, damit sie nach einer gewissen Zeit imstande sind, alle drei Sprachen zu verstehen. „Jetzt für die Uni Bozen eine Ausnahme zu machen, halte ich für nicht angebracht. Zurzeit gelten gleiche Regeln für alle und das soll auch so bleiben, gerade in einer so sensiblen Materie wie der Zweisprachigkeit. Dass man von einer Absolventin oder einem Absolventen der Uni Bozen in puncto Zweisprachigkeit dasselbe verlangt, wie von Studenten anderer europäischen Universitäten, dürfte nicht zu viel verlangt sein”, so Ladurner.