Von: Ivd
Bozen – Scheinwerfer auf den Kurzfilm heißt es in der zweiten Förderrunde 2025 für Filmprojekte von IDM Südtirol. Gleich fünf Projekte dieses spannenden Genres werden bei diesem Call aus dem Topf der Südtiroler Filmförderung finanziert, der von IDM verwaltet wird. Darunter sind auch zwei Projekte, die im Rahmen des Kurzfilmprogramms MASO entstanden sind, eines Trainingsprogramms für Kurzfilme, an dem IDM federführend beteiligt ist. Erstmals werden auch zwei Animationsprojekte unterstützt. Insgesamt werden zehn Projekte gefördert: fünf Filmprojekte aus Italien, davon zwei aus Südtirol, drei aus Deutschland sowie je eines aus Polen und Nepal.
Fünf Kurzfilme, vier Spielfilme und ein Dokumentarfilm: Das sind die zehn Projekte, die in der zweiten Förderrunde des Jahres vom Expertengremium für Filmförderungen für eine Unterstützung ausgewählt wurden. Etwa 47 Tage lang soll für diese zehn Projekte im Land selbst gedreht werden, dazu kommen 26 Tage für die Bearbeitung der Animation, die auch in Südtirol erfolgt. Die erwartete Wertschöpfung, die durch die Ausgaben der Filmproduktionen im Land bleiben wird, beträgt 2,4 Millionen Euro. Drei der geförderten Projekte werden in der Produktion gefördert, zwei in der Produktionsvorbereitung und fünf erhalten eine Kurzfilmförderung.
„Das Konzept von MASO bewährt sich“, freut sich Renate Ranzi, Head Film Commission von IDM. „IDM hat dieses Programm gemeinsam mit dem Bolzano Film Festival Bozen und den drei Kulturabteilungen des Landes sowie mit Unterstützung zahlreicher internationaler Partner ins Leben gerufen, um junge internationale Filmemacher professionell bei der Realisierung ihrer Kurzfilme zu unterstützen. Nun können wir die ersten Früchte ernten: Zwei der Projekte, die bei MASO begleitet werden, sind nun bereit für die Produktion.“ IDM lege bereits seit einigen Jahren großes Augenmerk auf diese Kunstform, weil sie gerade für junge und aufstrebende Talente ein sehr wichtiges Genre sei. Sie ermögliche ihnen einen guten Einstieg in den Filmbusiness und gebe ihnen in der Branche Sichtbarkeit – etwa auf wichtigen Kurzfilm-Festivals.
„I‘m not nearly cool yet“ heißt eines der im Rahmen von MASO entwickelten Projekte, das nun eine Förderung erhält. Der Animationsfilm siedelt die Märchenfigur des slawischen Feuervogels in der modernen Ukraine an. Die Idee und das Drehbuch stammen von Anastazja Naumenko, die auch die Regie übernimmt. In „The Freezer“, dem zweiten unterstützten MASO-Projekt, dreht sich alles um eine Tiefkühltruhe, die Unruhe in ein abgelegenes nepalesischen Bergdorf bringt. Die schwarze Komödie von Suraj Paudel ist ein Projekt aus Nepal.
Bei „A School Day“ handelt es sich um das zweite geförderte Animationsfilmprojekt, das zur Hälfte – an 26 von insgesamt 52 geplanten Bearbeitungstagen – in Südtirol animiert wird. Roberto Romano, Regie und Drehbuch, erzählt darin die Geschichte einer Lehrerin, der es gelingt, Kontakt zu einem autistischen Kind aufzubauen und die daran selbst wächst. Die Bozner Albolina Film realisiert den Dokumentarkurzfilm „Ciao, ciao aus Tokio“ über das einzige Südtiroler Restaurant in Japan: „Cucina Tirolese per Famiglie“. Der Südtiroler Martin Telser schrieb das Treatment und führt Regie. Und die Regisseurin und Autorin Martina Melilli stellt in ihrem Dokumentarkurzfilm „Questo Corpo” Simona Pedicini vor, eine Thanoushee und Bestattungsunternehmerin, die versucht, eine Verbindung zu den Verstorbenen herzustellen, wenn sie diese fürs Begräbnis vorbereitet.
Zu den zwei abendfüllenden Spielfilmen, die in der Produktion gefördert werden, gehört der in der DDR und auf Kuba angesiedelte Spionagethriller „Tania“. Regie führt Elmar Fischer, am Drehbuch ist der bekannte Roman- und Drehbuchautor Thomas Brussig („Am kürzeren Ende der Sonnenallee“) beteiligt, gemeinsam mit Elmar Fischer und Jörg Tensing. Der zweite unterstützte Kinofilm ist der Mystery-Horror „Wolf“. Er erzählt die Geschichte der Wildparkbetreiberin Tilda, die sich bei ihrer Jagd auf Wölfe, die ihre Tiere und Familie gefährden, selbst in einen verwandelt. Das Drehbuch stammt von der Südtirolerin Nancy Camaldo, die auch Regie führen wird. Eine Produktionsförderung erhält auch „Schattenberge“, das neueste Projekt der vielfach ausgezeichneten Südtiroler Dokumentarfilmerin Veronika Kaserer, deren letzte Dokumentarserie „Jagd auf die Mafia“ ebenfalls mit wesentlicher Unterstützung von IDM entstanden ist. Der Film erzählt in der Tradition klassischer Bergdokumentationen von der Spannung zwischen äußerer Erkundung und innerer Suche zweier Alpinisten bei der Besteigung eines bislang unbegangenen 7000er-Gipfels im Norden Pakistans.
In der Produktionsvorbereitung unterstützt wird „Me, You, and Gods“ (Arbeitstitel), das Spielfilmdebüt der international preisgekrönten Dokumentarfilm-Regisseurin Francesca Scalisi. In diesem Film geht es um eine biografische und zugleich universelle Geschichte über Trauer aus der Perspektive eines besonderen Geschwisterpaares. Und der Südtiroler Filmemacher Thomas Perathoner erzählt in seinem Treatment zum „König der Wölfe“ die Geschichte eines jungen, rebellischen Wilderers, der für seine Leidenschaft im Gefängnis landet, dann aber die Flinte mit der Fotokamera tauscht und so nicht nur den Tieren anders begegnet, sondern damit auch internationale Auszeichnungen einheimst. Das in den Südtiroler Bergen angesiedelte Drama ist eine Produktion der Bozner Moviemento und der Wiener Orbrock Filmproduktion.
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