Neuer Song - VIDEO

Corona-Krise weckt bei Frei.Wild Sehnsucht nach Freiheit

Sonntag, 29. März 2020 | 16:15 Uhr

Brixen – Die Band Frei.Wild hat am gestrigen Samstag einen neuen Song veröffentlicht. Das Coronavirus, der derzeit weltweit das öffentliche Leben bestimmt, lässt auch die Südtiroler Musiker nicht los. Der Titel „Nur das Leben in Freiheit“ beschreibt wohl jenen Traum, den viele von uns in Zeiten der Ausgangssperre und der Quarantäne hegen.

Leadsänger Philipp Burger sprach auf Facebook davon, dass sich die Welt „womöglich direkt am Anfang des Dritten Weltkriegs“ befinde, wobei der Krieg ein „völlig neuer“ sei. „Ein Krieg, der sich vor allem durch eines auszeichnet: Der Feind ist unsichtbar, ‚fast‘ noch unbekannt, nicht wirklich angreifbar und auch nicht aus menschlicher Gestalt. Nie zuvor hatten wir alle mit einer derartigen Bedrohung zu tun. Nie mit einer Art Beschneidung von Freiheit wie gerade eben. Nie zuvor wurden wir so voneinander getrennt, auch nie zuvor in unserem Leben wurden unsere verästelten Zweige aus Wirtschaft, Musik, Kunst, Sport Freizeit und mehr so schnell und hart in die Knie gezwungen wie gerade eben“, erklärt die Band.

Der Faktor Unsicherheit durch die noch nicht abschätzbare Dauer sei grenzenlos. „Und ja, wir glauben, gerade jetzt wo wir alle viel Zeit zum Nachdenken haben, malt uns unsere eigene Geschichte aus menschlichen Übermut, aus egoistischem Umgang, Gier und Wahnsinn unsere früher ach so sorglos strahlende Glaskugel der Zukunft grau an. Alles neu, alles ungewohnt und nein, wir nehmen uns hier nicht aus der Verantwortung, wir alle, mit unserem Drang nach teuren Autos, fernen Produkten usw. waren Teil dieser Summe aus Getriebeteilen, dessen Gefährt oben drüber unweigerlich gegen die Wand fahren musste“, betonen die Musiker.

Die Band habe in diesem Song bewusst das verarbeitet, was den Mitgliedern gerade durch den Kopf gehe. „Wie gesagt, vielleicht ist all das, was wir gerade erleben, auch wirklich das, was nötig war, um uns wach zu rütteln und aus dem Wahnsinnsschlaf zu holen“, erklärt Frei.Wild.

Gleichzeitig sind sich die Jungs von Frei.Wild sicher: „Geht eine Tür zu, geht die nächste auf. Also lasst uns endlich all die Türen aufmachen, die ins Land von mehr Bedachtheit, mehr Vernunft und mehr Verantwortung, vor allem aber in das Land innerer Freiheit führen. Denn wenn man ehrlich ist, gar sehr viel von dem ganzen Scheiß, für den wir bisher gearbeitet, gestritten und gekämpft haben, brauchten wir gar nicht. Und ja, diese Freiheit wartet auf uns. Lasst uns diese unsere Freiheit zurück holen.“

Der neue Song stelle sich gegen jegliche aktuelle Veröffentlichungskultur: Die Band hat bewusst nicht auf ein langes Intro und auch nicht auf ein langes Gitarrensolo verzichtet und erreicht damit eine Länge von fast sechs Minuten. Hört rein!

 

Von: mk

Bezirk: Eisacktal