Von: apa
Unethische medizinische Eingriffe, ungeklärte Todesfälle, künstliche Intelligenz, ein zwielichtiger russischer Oligarch, eine geheimnisvolle Schönheit und eine Bikergang: Das sind ein paar Zutaten von “Ohne ein letztes Wort”, dem Krimidebüt der US-Schauspielerin Reese Witherspoon. Verfasst hat sie den Roman gemeinsam mit dem gestandenen Krimiautor Harlan Coben.
Im Mittelpunkt steht eine mit Problemen beladene Chirurgin, der ein geheimnisvoller wie lukrativer Job angeboten wird. Bald befindet sie sich in dem Thriller, der von London über Russland und Dubai bis nach Frankreich führt, mitten in einer Verschwörung.
Originelle Ausgangslage, flacher Stil
Witherspoon, Tochter eines Militärarztes und einer Krankenschwester, hatte die Idee zu einem Roman “über die Verflechtungen und die massive Korruption im Bereich der Medizin überall auf der Welt”, lässt sie im Nachwort wissen. Die Ausgangslage der Geschichte ist originell, mysteriös, irreführend und spannend, wie es sich für dieses Genre gehört. Mit einer Ärztin wird eine ungewöhnliche Heldin mit Stärken und Schwächen eingeführt, Gedanken zu aktuellen Themen und Moral peppen die reine Thriller-Handlung auf.
Der sprachliche Stil ist allerdings etwas flach – was vielleicht (auch) an der Menge von fünf Übersetzern liegt -, einige Figuren bleiben klischeehaft und nicht alles löst sich logisch auf. Fazit: Ein solides Debüt von Witherspoon, Coben hat aber stärkere Werke in seinem Portfolio.
(Von Wolfgang Hauptmann/APA)
(S E R V I C E – Reese Witherspoon, Harlan Coben: “Ohne ein letztes Wort”, Goldmann Verlag, 432 Seiten, 18 Euro, ISBN 978-3-442-20688-9)




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