Von: idr
Bozen – Während Hotelpreise in Italien weiter in die Höhe schnellen, entdecken immer mehr Urlauber eine charmante und deutlich günstigere Alternative: den Agriturismo. Was früher als rustikale Notlösung galt, hat sich längst zum Geheimtipp entwickelt – besonders auch in der Winterzeit.
Ein Agriturismo ist mehr als nur eine Unterkunft. Es handelt sich um aktive landwirtschaftliche Betriebe, die einen Teil ihrer Gebäude für Gäste umgebaut haben. Während in einigen Südtiroler Ferienorten die Hotelpreise in den letzten Jahren um 36 Prozent gestiegen sind, bleiben die Übernachtungskosten auf dem Bauernhof moderat. Eine Nacht kostet je nach Region zwischen 50 und 100 Euro – oft inklusive Frühstück mit hausgemachten Produkten.
Zum Frühstück gibt es zum Beispiel selbstgebackenes Brot, hausgemachte Marmeladen oder frischen Bergkäse von den eigenen Kühen. In Südtirol servieren Agriturismi im Winter deftige Knödel und Speck aus eigener Produktion, in der Toskana Wildschweingulasch mit Olivenöl vom Hof. Jede Region hat ihre Spezialitäten.
Ruhe statt Rummel
Statt Animation und Wellnessprogramm bieten Agriturismi etwas noch viel Wertvolleres: Entschleunigung. Knisternde Kamine, verschneite Wiesen und die Stille der Natur. Viele Höfe liegen abseits der Touristenrouten – perfekt für Wanderungen, Schneeschuhtouren oder einfach zum Abschalten. Kinder können Tiere füttern, während die Eltern bei einem Glas Wein die Aussicht genießen.
In Südtirol sind besonders die Roter Hahn-Höfe beliebt – ein Qualitätssiegel für geprüfte Agriturismi. In der Toskana locken Weingüter mit Verkostungen, im Piemont laden Trüffelbauern zur Suche nach den kostbaren Knollen ein.
Wichtiges Geschäft im Winter
Wer im Agriturismo übernachtet, tut auch der Umwelt etwas Gutes. Viele Betriebe wirtschaften biologisch, produzieren eigenen Strom und heizen mit Holz aus dem eigenen Wald. Gleichzeitig unterstützt man die lokale Landwirtschaft und hilft, alte Höfe zu erhalten.
Im Winter sind viele Agriturismi weniger ausgebucht, die Preise sinken oft noch einmal. Wer flexibel ist und nach Last-Minute-Angeboten sucht, kann echte Schnäppchen machen. Einziger Haken: Nicht alle Höfe haben im Winter geöffnet – rechtzeitige Recherche lohnt sich also.
Also: Wer im Winter nach Italien reist, muss sich nicht über zu volle Innenstädte und die Preise in Touristenorten beschweren. Oft reicht bereits ein Tagestrip zu den Hotspots aus. Wer auf einem Bauernhof Urlaub macht, spart nicht nur Geld, sondern hält auch kleine lokale Betriebe am Leben. Der Dank ist Reisenden oft sicher und das Erlebnis unbezahlbar.




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