Von: luk
Bozen – In Bozen ist ein verletzter Halsbandsittich wieder in die Freiheit entlassen worden. Es ist die am weitesten verbreitete Papageienart der Welt. Das Tier war nahe der städtischen Gärtnerei in Gries gefunden worden. Er konnte wegen fehlender Flugkraft nicht mehr selbstständig zu seinen Artgenossen zurückkehren. Passanten brachten den Vogel zur Tierklinik in der Wangergasse, die mit dem Zentrum für Wildvögel (Centro Recupero Avifauna Bolzano – CRAB) zusammenarbeitet.
Wie die Tierärztinnen Federica Ardizzone und Anna Sturaro berichten, wurde das Tier zunächst für einen Jungvogel gehalten, da der typische Halsring fehlte. Untersuchungen ergaben jedoch, dass es sich wahrscheinlich um ein erwachsenes Weibchen handelt, da auch diese kein ausgeprägtes Halsband tragen. Röntgenaufnahmen zeigten keine Brüche, allerdings war der Sittich zunächst flugunfähig.
Nach einer entzündungshemmenden Behandlung und einer Beobachtungsphase verbesserte sich sein Zustand deutlich. In einer Außenvoliere wurde der Papagei auf die Freilassung vorbereitet. Die Freiwillige Sandra Gallippi betreute das Tier während der gesamten Rehabilitation. Die Auswilderung erfolgte vor wenigen Tagen in der Nähe seiner Kolonie.

In Bozen leben derzeit zwei stabile Gruppen von Halsbandsittichen – eine zwischen den Talferwiesen und Gries, die andere im Stadtteil Don Bosco. Obwohl die Vögel aufgrund ihrer Lautstärke oft zahlreich erscheinen, schätzt das CRAB den tatsächlichen Bestand auf rund 30 Tiere. Den Ursprung der Population führt die Organisation auf ein ausgebüxtes Paar aus dem Jahr 1991 zurück.
Die diesjährige Brutsaison verlief für die Tiere jedoch schwierig: In der Kolonie rund um die Talferwiesen kam der gesamte Nachwuchs ums Leben, nachdem sich die Baumhöhle mit dem Nest bei einem Unwetter mit Wasser gefüllt hatte.
Der nun gerettete Vogel dürfte aus der anderen Kolonie stammen. Er wurde vermutlich von einer Katze attackiert, bevor er gefunden wurde.





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