Schockierender Justiz-Skandal - VIDEO

Bub sitzt sieben Jahre unschuldig hinter Gittern – mit 21 kommt er frei

Samstag, 20. Oktober 2018 | 17:00 Uhr

Pennsylvania – Vor mehr als sieben Jahren ist der damals elfjährige Jordan Brown aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania in ein Gefängnis für Erwachsene gesperrt worden. Der Grund: Ihm wurde vorgeworfen, aus Eifersucht seine schwangere Stiefmutter im Schlaf erschossen zu haben. Als 21-Jähriger kam Jordan wieder aus dem Gefängnis: Wie sich herausstellte, war der Bub unschuldig.

Der Fall, der sich vor mehr als zehn Jahren zugetragen hat, sorgte nicht nur in Amerika für Aufsehen. Der Elfjährige wurde beschuldigt, mit einer Schrotflinte, die er von seinem Vater für die Jagd geschenkt bekommen hatte, seiner Stiefmutter in den Hinterkopf geschossen zu haben – fast wie bei einer Hinrichtung.

Anschließend sei er in den Bus gestiegen, der ihn von seiner Heimatfarm zur Schule brachte. Obwohl es keine Augenzeugen der Tat gab, nahmen die Behörden damals die Aussage seiner siebenjährigen Stiefschwester als Beweis. Ihre Aussage wurde als sehr glaubwürdig anerkannt.

Heute ist der 21-Jährige wieder auf freiem Fuß – nach sieben Jahren im Gefängnis.

In einem Fernsehinterview sprachen Jordan Brown und sein Vater Chris über die schlimmsten Jahre ihres Lebens. „Er saß auf dem Stuhl und kam mit den Beinen noch nicht einmal auf den Boden. Und er war an Händen und Füßen gefesselt wie ein Schwerverbrecher“, erinnert sich Chris.

Auch aus anderen Gründen war für ihn die Zeit nicht leicht, die sein Sohn im Gefängnis verbracht hatte. Weil er so oft wie möglich bei Jordan im Gefängnis sein wollte, nahm der Vater täglich eine vierstündige Fahrt auf sich. Irgendwann verlor er deshalb seinen Job.

Was zusätzlich unfassbar klingt: Zwei Jahre lang wusste Jordan Brown überhaupt nicht, weshalb er im Gefängnis war. Erst im Alter von 13 Jahren soll er den Grund erfahren haben.

Weil die Anwälte von der Unschuld des Jungen überzeugt waren, brachten sie den Fall vor das oberste Gericht von Pennsylvania – und errangen im Juli dieses Jahres einen spektakulären Sieg. Demnach befand das Gericht, dass die Anklage nicht genügend Beweise für ihre Thesen vorgelegt habe. Die Verurteilung wurde gekippt. Wer seine Stiefmutter wirklich getötet hat, ist allerdings nach wie vor ungeklärt. Möglicherweise befindet sich der wahre Mörder noch immer auf freiem Fuß.

Von: mk