Farbwechsel

Chamäleon: Farbenprächtiges Lebewesen

Montag, 11. November 2019 | 08:22 Uhr

Das Chamäleon ist ein wunderbares Lebewesen und für seinen atemberaubenden Farbwechsel bekannt.

Zusammen mit ein paar anderen Reptilien sind Chamäleons dafür berühmt, ihre Hautfarbe zu ändern. Jede Art hat eine bestimmte Anzahl an Farben. Innerhalb dieses Spektrums können verschiedene Farbschläge und Muster angenommen werden. Dieser Vorgang läuft (je nach Art und Situation) unterschiedlich schnell ab. Am schnellsten geht der Farbwechsel in Gefahren- oder Kampfsituationen. Von der Neutral- zur Kampffärbung oft in weniger als sechs Sekunden.

Heutzutage wird oft behauptet, dass die Verfärbung zum Tarnen genutzt wird. Diese Annahme ist aber nur zum Teil richtig. Chamäleons benutzen ihre Farbe zur Kommunikation. Damit signalisieren sie Artgenossen ihre Stimmungen und Gefühle.

Hier einige Beispiele für Stimmung (und die dann angenommene Farbe):

Schlaf   → sehr hell
Angst   → schwarz
Stress   → sehr helle schillernde Farben oder schwarz
Paarungsbereitschaft   → individuell nach Art, meist auch sehr bunt
Trächtigkeit    → bei vielen Arten dunkel (um dem Männchen zu signalisieren, dass das Weibchen nicht paarungsbereit ist)
Kampf   → Bei den meisten Arten bunt getigert oder gepunktet, beziehungsweise beides

Jedoch können nicht alle Arten die Farbe wechseln. Einige haben nur zwei Farbschläge oder können überhaupt nicht ihre Farbe wechseln. Dazu zählen hauptsächlich die Erdchamäleons. Bei diesen Tieren ist die Farbe tatsächlich nur zur Tarnung da. Um trotzdem eine Stimmung oder ein Gefühl zu signalisieren wird meist ein bestimmtes Verhalten gezeigt.

Außerdem hängt die Färbung von äußeren Faktoren wie Licht, Tageszeit, Luftfeuchtigkeit oder Temperatur ab. Ebenso beeinflusst die Gesundheit des Tieres seine Farbe. Bei Krankheit sind die Tiere oft sehr hell gefärbt, weil ihnen die physische Kraft zum Farbwechsel fehlt.

Um die Farbe überhaupt zu wechseln verwenden die Tiere kleinste Muskeln, die darunter liegende Farbpigmente freilegen beziehungsweise überdecken können. Für den Farbwechsel verantwortlich sind drei spezialisierte optische Hautzellentypen, die unter der Oberhaut in einigen Schichten übereinander liegen. Jede dieser Schichten ist für verschiedene Farben beziehungsweise Farbzustände verantwortlich. Die oberste Schicht ermöglicht gelbe und rötliche Farbtöne. Darunter befindet sich eine Zellschicht mit schwarzen Pigmenten. Die unterste Zellschicht ist in der Lage, das einfallende Licht zu brechen und erzeugt damit die blaue Farbe.

Hier eine Videoaufnahme eines Chamäleons auf der Insel Madagaskar:

Von: bba