Tierschutzverein warnt

Katzenleid durch falsche Erwartungen

Freitag, 08. August 2025 | 07:45 Uhr

Von: luk

Zum Welttag der Katzen am 8. August warnt der Österreichische Tierschutzverein vor einer alarmierenden Entwicklung: Zahlreiche Katzen werden nicht aus Not, sondern aus Unwissenheit und falschen Erwartungen ihrer Besitzer in Tierheimen abgegeben. Laut dem Verein betrifft dies nahezu jede zweite Katze. Ein Großteil der Fälle wäre vermeidbar.

„Katzen sind sensible Wesen mit klaren Bedürfnissen“, erklärt Alfred Kofler, Leiter der Tierpflege am Assisi-Hof in Stockerau. „Die Vorstellung vom pflegeleichten, unabhängigen Stubentiger ist weit verbreitet, aber realitätsfern. Das führt oft zu Enttäuschung für Mensch und Tier.“

Appell an künftige Tierhalter: Verantwortung beginnt vor dem Kauf

Der Verein ruft alle Interessierten dazu auf, sich vor der Anschaffung einer Katze umfassend zu informieren. „Katzenleid ist oft hausgemacht“, so Kofler. Ein Mangel an Wissen und unrealistische Erwartungen würden regelmäßig zu Überforderung und letztlich zur Abgabe des Tieres führen.

Ein verantwortungsbewusster Umgang beginne bereits vor dem Kauf. Der Tierschutzverein weist auf zentrale Aspekte hin, die zukünftige Halter berücksichtigen sollten:

  • Langfristige Verantwortung: Katzen können 15 bis 20 Jahre alt werden – eine Entscheidung mit Tragweite.
  • Täglicher Zeitaufwand: Auch unabhängige Katzen brauchen Zuwendung, Pflege und Beschäftigung.
  • Artgerechte Haltung: Wohnungskatzen sollten möglichst zu zweit gehalten werden, da ihnen sonst soziale Kontakte fehlen.
  • Sichere Umgebung: Fenster und Balkone müssen gesichert, Rückzugsorte und Kratzmöglichkeiten bereitgestellt werden.
  • Allergien abklären: Viele Menschen reagieren auf Katzenallergene – eine frühzeitige Abklärung ist unerlässlich.
  • Planung für Abwesenheiten: Urlaubs- und Krankheitsvertretungen müssen geregelt sein.
  • Rechtliche Rahmenbedingungen: Nicht jede Mietwohnung erlaubt Haustierhaltung – der Mietvertrag sollte geprüft werden.

Kosten realistisch einschätzen

Die Kosten für eine katzengerechte Haltung liegen laut Kofler monatlich bei etwa 50 bis 70 Euro. Dazu zählen Futter, Streu, Gesundheitsvorsorge sowie Ausstattung wie Kratzbaum, Katzentoilette oder Transportbox. Unvorhergesehene Ausgaben – etwa durch Krankheit oder Urlaubsbetreuung – sind nicht inkludiert.

Der Tierschutzverein stellt auf seiner Website zudem Informationen über häusliche Gefahrenquellen für Katzen zur Verfügung und bietet Hilfestellung für eine sichere und artgerechte Haltung.

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