Von: sr
Heute schon gelästert? Weiter so, den Hausarzt wird es freuen! Denn Klatsch ist gesund, wie ein führender Wissenschaftler meint. Aber nicht nur das: Tratschen ist laut ihm das, was den Menschen vom Tier unterscheidet.
Der britische Evolutionspsychologe Robin Dunbar von der Universität Oxford gilt als Experte auf diesem Gebiet. Seine Theorie besagt zusammengefasst, dass der Klatsch von der Fellpflege der Affen abstammt. Weil die Fellpflege, die dem Zusammenhalt der Gruppe dient, sehr zeitintensiv ist, entstand die menschliche Sprache. Mit Worten kann man gleich mehrere Sozialpartner erreichen, anders als beim Kraulen. Nichts wird dabei so begierig aufgenommen wie der neue Klatsch über gemeinsame Bekannte.
Tratschen stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Je kleiner und exklusiver die Gruppe, desto mehr wird getratscht. Also auf dem Dorf zum Beispiel mehr als in der Stadt! Wer gut lästern kann, dem hören viele zu. Und wer viele soziale Kontakte hat, darf sich über eine deutlich höhere Lebenserwartung freuen.
Das Lästern hat auch die Funktion eines Frühwarnsystems. Wenn man immer wieder Schlechtes über eine Person hört, geht man ihr aus dem Weg. Außerdem haben gleich mehrere Studien ergeben, dass Männer genauso viel tratschen wie Frauen!