"Niemand will über Sex-Kopfschmerzen sprechen"

Schwangere Frau nach Orgasmus im Rollstuhl

Dienstag, 04. Juli 2017 | 08:07 Uhr

Die Geschichte von Lucinda Allen kling wie ein Schauermärchen. In einem Bericht des britischen Magazins “Mirror” schildert sie, wie vor fünf Jahren ein ansonsten nicht ungewöhnlicher Kopfschmerz nach dem Sex ihr Leben von Grund auf änderte. Geplant war ein existenzieller Tapetenwechsel zwar schon, allerdings nur dahingehend, dass Lucinda bald Mutter werden sollte. Die 43-Jährige war im sechsten Monat schwanger, als einen heftigen Migräne-Anfall erlitt, nach dem sie Geschlechtsverkehr mit ihrem Partner hatte.

Die Migräne war so gewaltig, dass unverzüglich ins Krankenhaus geliefert werden musste. Die Ärzte entschieden sich, sie in ein künstliches Koma zu versetzen und sie einer Kraniektomie zu unterziehen – ihr wurden Teile ihres Schädels entfernt, um den Druck auf das Gehirn zu lindern. Als die hochschwangere Allen nach sechs Tagen vom Tiefschlaf erwachte, war ihre gesamte linke Körperhälte gelähmt. Trotzdem brachte sie im November 2012 ihre kerngesunde Tochter zur Welt.

Seither ist die Britin an den Rollstuhl gebunden. Die Ärzte sagten, sie hätte fünf Hirnschläge erlitten, die auf eine angeborene Blutgefäßanomalie zurückzuschließen seien. Diese Anomalie sei auch für die starken Kopfschmerzen verantwortlich gewesen. Die körperliche Anstrengung des Liebesakts habe ihren Blutdruck derart in die Höhe schnellen lassen, dass es zu jenem verhängnisvollen Anfall kam.

Nun will Lucinda Allen die Leute zu jenen Kopfschmerzen sensibilisieren, die viele nach dem Sex kriegen und sich nichts dabei denken. “Niemand will über den Kopfweh nach dem Orgasmus sprechen, was ich verstehen kann. Ich möchte die Menschen aber darauf aufmerksam machen, dass diese bereits ein böses Vorzeichen für einen Gehirnschlag sein können”, so die Mutter. Sie habe die Nachlässigkeit ihre Karriere gekostet, sowie die Geschwisterkinder, welche ihre heute 5-jährige Tochter hätte haben können.

 

Von: mho