Margreid – Vollkornbrot ist gesund. Anders als das Weizenmehl im Weißbrot enthält es – wie der Name schon sagt – nicht nur den Mehlkörper, sondern das ganze Korn einschließlich der Schale. Und genau dort finden wir die schwer verdaulichen Ballaststoffe, die dafür sorgen, dass unser Körper seine Energie portionsweise und in kleinen Mengen erhält und wir länger satt bleiben. Viele Menschen greifen intuitiv zu den dunklen, getreidereichen Sorten. Doch hier begibt man sich in ein trügerisches Labyrinth, warnt der Verbraucherschutzverein Robin aus Margreid.
“100 Prozent Vollkorn”, “reich an Ballaststoffen”, “Vollkornzutat Nummer eins”, “mit Vollkornmehl” sind Angaben, die die Verbraucher aus gesundheitlichen Gründen für spezielle Diäten oder einfach aus Geschmacksgründen suchen. Bei dem immer größer werdenden Angebot an Produkten mit “Vollkorn”-Etiketten stellt sich die Herausforderung, zu unterscheiden, was wirklich Vollkorn ist und was nur scheinbar gesund ist.
Es reicht nicht aus, sich auf die Aufschrift auf der Packung zu verlassen, man muss auch die Zutatenliste auf der Rückseite sorgfältig prüfen. Der Ernährungswissenschaftler Dario Vista, Berater des Verbraucherschutzmagazins “Il Salvagente” weist darauf hin, dass rekonstituiertes Mehl nicht dasselbe ist wie Vollkornmehl, da es einen höheren glykämischen Index hat und Vitamine und Mineralstoffe verliert.
Die Zugabe von Kleie und Schrot verleiht dem Mehl die typische braune Farbe. Dieser juristische Trick wird von der Gesetzgebung akzeptiert, so dass Produkte, denen raffiniertes Mehl und Kleie zugesetzt wurde, als “Vollkorn” bezeichnet werden dürfen. Aber wie können sich die Verbraucher orientieren?
In einem Test der Zeitschrift “Il Salvagente” (Juli 2023) wurden verschiedene Produktkategorien in Supermärkten untersucht, wobei die Verwendung von rekonstituiertem Mehl in “Vollkorn”-Produkten festgestellt wurde. Einige verwenden eine Mehlmischung, andere haben Zutaten, die einem Vollkornprodukt entsprechen. Laut Vista sollte ein Vollkornprodukt mindestens 50 Prozent Vollkornmehl enthalten, das auf dem Etikett als solches deklariert ist, nicht als Weizenmehl mit Kleie. Eine Mischung aus rohen und raffinierten Mehlen ist besser als rekonstituierte Mehle, bei denen das Vollkornmehl fehlt.
Der Geschäftsführer des Verbraucherschutzvereins Robin, Walther Andreaus, weist darauf hin, dass es für gesundheitsbewusste Verbraucher darauf ankommt, die Etiketten genau zu lesen und auf die Inhaltsstoffe zu achten. Hinter dem Hinweis “mit Vollkornmehl” kann sich auch nur ein Prozent Vollkornmehl verbergen. Die Prozentsätze sind nicht immer angegeben. Die Zutaten werden in der Reihenfolge ihres vorwiegenden Vorhandenseins aufgeführt. Wenn also Vollkornmehl an erster Stelle steht, ist dies sicherlich ein Hinweis auf eine akzeptable Qualität des Brotes oder Produktes. Empfohlen werden außerdem Bioprodukte, denn in Vollkornmehl können Pestizide, die sich in den äußeren Schichten des Korns befinden, in größeren Mengen auf unseren Tellern landen.
Von: mk
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12 Kommentare auf "Vollkornprodukte: Die Wahrheit hinter zweideutigen Etiketten"
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Bei der ganzen Schwindlerei kann man bald überhaupt nix mehr essen,wär mal neugierig ob auch beim Schüttelbrot getrickst werden kann ??
…logo, mehr schüttel als Brot…
😆
jo, ober ohne kontrollen isch a leicht schwindeln! zb mocht a großbäckerei in brixen werbung mit den “brot zu 100% aus heimischen weizen”! des konn a lei gschwindelt sein, denn de mengen an korn de es für des brot braucht, des täglich in de filialen verkaft wern und zusätzlich an diskaunter gliefert werd, werd in südtirol sicher nit ungebaut!
100% iges Vollkornbrot ist kaum erhältlich, da es schwer zum essen ist.
Das Integralbianco von den Italienern, hier wird die Weizenkleie separat gemahlen und wieder hinzugefügt. Das hat mit einer besseren Verdaung nichts mehr zu tun, obwohl Vollkornbezeichnung.
Besser zum einheimischen Vertrauensbäcker gehen und ein Vollkornbrot kaufen, oder ein Vollkornmehl von einer einheimischen Mühle, dann weiss man, dass diese Praktiken nicht angewandt werden.
Bei nicht einheimischen Bioprodukten ist es schon vorgekommen, das die Pestizitbelastung höher war, als bei herkömlichen Produkten.
wos isch heit nou echt und gsundt?
is breattl isch a lei mehr a schwomm, des hot mit an breatl va fria nix mehr gimeinsom . drau stian tut viel obo man soll et ols glabn .
do steat “auf der etikette lesen” wie wenn aufn einzelnen brot ban bäck a etikette pickat de man lesen kannt ….
und vertrauen konn manhöchstens no kloane dorffamilienbetriebe ober sicher nit den großbäckereien mit mehreren verkaufsstellen im lande!
Das meiste ist sowieso nur mehr billiges Industriebrot. Am morgen aus den Gefrierkasten und dann schön knusprig aufwärmen.
Was soll man hier noch glauben???
Was kann man noch unbedenklich essen???
Was soll der Endverbraucher beim Brot kaufen noch alles schauen, kann man sich noch seinen Kornspitz oder das sogenannte Breatl oder Sonnenblumen rot usw kaufen🤔🤔🤔🤔
Ba an Baurnspeck aus Holland fahlt dir nix!!!🤣🤣🤣 Steht jo Südtirol drauf
I bin mehr fürn Südtiroler Speck mitn 🐖 von Holland
@Olm sgleiche
Belgien,Dänemark,Deutschland und Spanien auch….😆