Kommentar

Warum Arbeit wichtig ist

Dienstag, 27. September 2016 | 16:32 Uhr

Von: mk

BozenÜber die eigene Arbeit wird gern geschimpft und jene Menschen, die vermeintlich weniger als andere tun, ernten nicht selten Missgunst und neidische Blicke.

Gleichzeitig steigt der Trend, sich eine Auszeit von Studium und Beruf zu gönnen, um mit Rucksäcken auf Selbstfindungstrips in exotischen Ländern das eigene Glück zu suchen. Andere wiederum wechseln ständig ihren Beruf oder ihr Studium.

Das mag einerseits angesichts des heutigen Leistungsdrucks verständlich erscheinen. Andererseits ist Arbeit oft der beste Weg, das eigene Glück zu finden, wie zumindest viele Philosophen seit Jahrhunderten behaupten.

Dabei muss es sich nicht immer um den Traumjob handeln, für den unser Herz voll und ganz schlägt und der unseren innersten Fähigkeiten und Trieben entspricht, obwohl uns dies als Ideal oft eingeflüstert wird. Bei der konkreten Berufswahl macht uns das nur noch unsicherer.

Entscheidender ist vielmehr die Arbeit an sich. Laut Kant macht uns die Arbeit zu moralisch besseren Menschen, weil sie uns Disziplin und Konsequenz lehrt. Wer jeden Morgen pünktlich an seinem Schreibtisch sitzt, weiß, was Pflicht ist. Man lernt, sich zurückzunehmen und sich nicht immer an die erste Stelle zu setzen. Das kann man durchaus ins Privatleben mitnehmen und man entwickelt etwa möglicherweise ein besseres Verständnis von Treue in einer Beziehung.

Gleichzeitig lehrt uns die Arbeit, dass nicht immer nur alles immer sofort und auf der Stelle Spaß machen muss, wie dies in unserer Konsumgesellschaft oft verlangt wird. Auch Langeweile und Frust haben ihren Platz und gehören – wie im Leben – dazu.

Bezirk: Bozen