Wechselseitiger Krankenbeistandsverein

20 Jahre gelebte Sozialpartnerschaft

Montag, 04. September 2017 | 12:02 Uhr

Bozen – Vor genau 20 Jahren wurde in Bozen der Wechselseitige Krankenbeistandsverein (WKV) der Raiffeisen-Geldorganisation gegründet. Das Jubiläum und das bisher Erreichte boten Anlass für die Feier auf Schloss Sigmundskron.

Sinkende Geburtenzahlen, höhere Lebenserwartung und eine alternde Gesellschaft: die derzeitige demografische Entwicklung in Italien stellt Politik und öffentliche Gesundheitsvorsorge vor große Herausforderungen. Durch geringere Finanzmittel wird künftig auch die Sicherung der öffentlichen Pflegesicherung immer schwieriger.

In Südtirol hat die Raiffeisen-Geldorganisation gemeinsam mit den Sozialpartnern bereits im Jahr 1997 die Grundlage für eine zusätzliche Absicherung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschaffen: über den Wechselseitigen Krankenbeistandsverein (WKV) der Raiffeisengeldorganisation stellt sie, ergänzend zur öffentlichen Gesundheitsvorsorge, fürsorgliche Leistungen zur Verfügung.

In Zahlen ausgedrückt sind das über 1,5 Mio. Euro an direkter Schadensvergütung und Versicherungsleistungen für alle stationären Behandlungen und privaten Kliniken an die mittlerweile knapp 2.400 Mitglieder und ebenso viele leistungsberechtigte Familienmitglieder. Im Jahr 2016 wurden erstmals auch Auszahlungen für die Pflegeversicherung (Long Term Care) getätigt.

Bei der Jubiläumsfeier blickte WKV-Vorsitzender Christian Tanner auf die erfolgreiche Entwicklung und 20-jährige Tätigkeit des Vereins zurück. „Unser Bestreben ist es, in Zukunft vermehrt größere, existenzielle Schäden abzusichern“, sagte er. Allerdings seien die Reglementierung, der Verwaltungsaufwand und auch die Erwartungshaltung an den Verein beträchtlich gestiegen. In den letzten 20 Jahren ermöglichten die schlanken Verwaltungsstrukturen die Bildung einer Reserve für besondere Vorkommnisse in Form von Eigenkapital.

In den kommenden Jahren möchte der Verein das Leistungspaket überarbeiten, sich stärker mit gleichartigen Einrichtungen vernetzen und Konventionen mit den vermehrt auf den Markt drängenden privaten Gesundheitsanbietern schließen. Auch in einen möglichen Landesgesundheitsfonds möchte sich der WKV verstärkt einbringen.

Das 20-jährige Bestehen des Wechselseitigen Krankenbeistandsvereins (WKV) wurde am 2. September auf Schloss Sigmundskron im Beisein von rund 250 Mitgliedern feierlich begangen und dabei die große Bedeutung der Sozialpartnerschaft einmal mehr hervorgehoben.

Gründung des WKV 

Die Gründung des WKV ist im Nationalen Kollektivvertrag der Raiffeisenkassen verankert. Ein spezifisches Abkommen vom 21. Dezember 1993 sieht vor, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam einen Sanitätsfonds bilden und diesen jährlich mit entsprechend Mitteln ausstatten sollen. Am 23. Dezember 1997 setzten die Vertreter der Gewerkschaften, des Raiffeisenverbandes und der Raiffeisen Landesbank die Vorgaben um und gründeten in Bozen den Wechselseitigen Krankenbeistandsverein (WKV) der Raiffeisen-Geldorganisation. Seit damals können alle Raiffeisen-Mitarbeiter Mitglied im WKV werden und die gebotenen Leistungen nutzen. Das Besondere daran ist, dass dessen Leistungen autonom in Südtirol verwaltet werden.

Von: mk

Bezirk: Bozen