Von: luk
Bozen – Anlässlich der Feierlichkeiten zu 20 Jahre Pensplan hat das regionale Zusatzrenteninstitut an den drei Universitäten Innsbruck, Trient und Bozen einen Förderpreis von je 2.000 Euro ausgeschrieben. Nun steht auch die Preisträgerin für die Freie Universität Bozen fest: Für ihre Forschungsarbeit über innovative Ansätze der stationären Seniorenbetreuung hat Petra Piazza am 9. November im Rahmen der Diplomverleihung am Sitz Brixen den Förderpreis für die Freie Universität Bozen erhalten. Die Autorin setzt ihren Schwerpunkt in erster Linie auf Seniorenwohnheime (Alters- und Pflegeheime), welche durch ein kontinuierliches und partizipatives Qualitätsverfahren eine hohe Lebensqualität für die Bewohner und eine aufwertende Arbeitsqualität für die Mitarbeiter erreichen können. Die Arbeit richtet sich an alle Führungskräfte der stationären Senioreneinrichtungen, aber auch an die politische Entscheidungsebene, welche sich von innovativen Modellen der Unternehmenskultur inspirieren lassen wollen.
1997 fiel der Startschuss für das regionale Zusatzrenteninstitut Pensplan. Rund 20 Jahre danach hat sich die Initiative der Region Trentino-Südtirol zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt. Über 230.000 Bürgerinnen und Bürger sind in die vier Rentenfonds der Region eingeschrieben, gemeinsam haben sie über vier Milliarden Euro an Kapital angespart und über 125 Pensplan Infopoints bieten eine kostenlose Beratung vor Ort. Heute steht die Region und mit ihr Pensplan vor einer neuen sozialpolitischen Herausforderung: Die Fortführung der Tätigkeiten im Sinne eines regionalen ergänzenden und übergreifenden Welfares. Es geht dabei um die Absicherung elementarer Lebensbereiche wie Familie, Arbeit, Studium, Wohnen, Rente, Gesundheit und Pflege in allen Lebensphasen.
Anlässlich der 20-Jahr-Feierlichkeiten hat Pensplan deshalb an den drei Universitäten Trient, Bozen und Innsbruck je einen Förderpreis von je 2.000 Euro ausgelobt, um junge Studentinnen und Studenten dafür zu gewinnen, die Themen des integrierten Welfares zu vertiefen. Denn „aufgrund der sozialen und demographischen Veränderungen und den daraus entstehenden Erfordernissen für die Bevölkerung muss sich Pensplan strategisch für die Entwicklung eines zweiten regionalen Welfares einsetzen. Es geht um eine Absicherung im jeweiligen Lebensabschnitt. Neben der Verbesserung der bereits ergriffenen Maßnahmen wird es immer wichtiger, neue Projekte für Themen zu entwickeln, die dringend behandelt werden müssen, wie z.B. die Pflegebedürftigkeit älterer Menschen und das Vorsorgesparen für Jugendliche und Frauen”, unterstreicht die Präsidentin von Pensplan, Laura Costa.
Und so ist es auch das Thema der Pflege, welches im Mittelpunkt der prämierten Arbeit steht. Die Preisträgerin der ausgelobten Förderpreises für die Freie Universtät Bozen heißt Petra Piazza; sie erhält für ihre fundierte Masterthesis „Überlegungen zur Innovation der stationären Seniorenbetreutung“ Qualitätssicherung als partizipatives System“ den für die Freie Universität ausgelobten Förderpreis.
Die Preisträgerin hatte durch das Zusammenspiel zwischen der akademischen Welt ihres Masterstudiengangs in Innovation in Forschung und Praxis der sozialen Arbeit und dem praktischen Anwendungsbereich ihres Arbeitsplatzes in einem Seniorenheim die Möglichkeit, Theorie und Praxis miteinander zu verknüpfen.
Prof. Stefania Baroncelli, Prorektorin für Lehre der unibz und Vorsitzende der Bewertungskommission, begründete die Verleihung an Piazza unter anderem mit der Originalität der Arbeit und der Relevanz des hochaktuellen Themas: „Die Frage eines Qualitätserhalts bei einer steigenden Nachfrage und einer gleichbleibenden Finanzierung anhand von innovativen Lösungsansätzen soll neue Möglichkeiten der Unternehmenskultur schaffen. Diese Arbeit kann dazu beitragen, Seniorenwohnheime darin zu unterstützen die Pflege effizient und spezifisch zu planen und auszuführen um die Ressourcen sinnvoll zu nutzen. Zentrale Wichtigkeit hat in jeder Phase der Qualitätsentwicklung die Sichtweise der in den Heimen lebenden Senioren, welche als Qualitätskriterium grundlegend für die weitere Ausrichtung des Dienstes ist. Eine wichtige Komponente eines partizipativen Führungsstils ist das Gesamtbild der sogenannten Kunden/Senioren, in ihren wirtschaftlichen, sozialen und familiären Belangen nicht aus den Augen zu verlieren“.
Petra Piazza hat ihre Arbeit im Rahmen des Masterstudiums in Innovation in Forschung und Praxis der sozialen Arbeit erstellt.